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CuZn39Pb3: Hohe Werte für Härte und Festigkeit durch Kaltumformung
Der Werkstoff CuZn39Pb3 bzw. CW614N – ehemals bezeichnet als 2.0401 oder MS58 – enthält gemäß der Richtanalyse 57,0 – 59,0 % Kupfer, 2,5 – 3,5 % Blei und einen Rest an Zink sowie Beimengungen von max. 0,3 % Nickel, max. 0,5 % Eisen, max. 0,3 % Zinn, max. 0,05 % Aluminium und sonstige Beimengungen in Höhe von zusammen max. 0,2 %. CuZn39Pb3 besitzt eine vergleichsweise geringe Korrosionsbeständigkeit gegenüber diversen Salzlösungen, organischen Flüssigkeiten und Wasser aufgrund der Angreifbarkeit der zinkhaltigen β-Phase im heterogenen Gefüge. Möglich ist auch das Auftreten einer Entzinkung in bestimmten Atmosphären, z. B. in Wasser mit einem hohen Anteil an Chlor bei geringer Karbonathärte. Durch die gute Kaltumformbarkeit sind hohe Werte für die Härte und Festigkeit erzielbar. Im Zuge der Kaltverformung besteht bei CuZn39Pb3 aber die Gefahr von Spannungsrisskorrosion, sofern im inneren oder äußeren Bereich des Materials Zugspannungen auftreten und zugleich Angriffsmittel wie z. B. Ammoniak, Amine oder Ammoniumsalze vorhanden sind. Spannungsrisskorrosion lässt sich durch eine Wärmebehandlung verhindern, indem Halbzeuge im entspannten Zustand oder Bauteile im entspannungsgeglühten oder weichgeglühten Zustand eingesetzt werden. Infolge des Einbauens oder Weiterverarbeitens können im Nachhinein jedoch wieder Zugspannungen entstehen.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte CuZn39Pb3 gehören Stangen in den Ausführungen rund, flach oder sechskant sowie Blech, Winkel und Rundrohre.
CuZn39Pb3: Sehr gute Zerspanbarkeit
CuZn39Pb3 kennzeichnet eine gute Warmformbarkeit im Temperaturbereich von 625 bis 725 °C. Für die Kaltumformung ist CuZn39Pb3 dagegen nur beschränkt geeignet. So ist ein Kaltumformungsgrad von max. 20 % zwischen den einzelnen Glühvorgängen erzielbar. CuZn39Pb3 lässt sich zum einen weichglühen im Temperaturbereich von 450 bis 600 °C. Zum anderen ist das Entspannungsglühen im Temperaturbereich von 250 bis 350 °C möglich. Dank seiner kurz brechenden Nadelspäne zeichnet sich CuZn39Pb3 durch eine sehr gute Zerspanbarkeit aus. Zum Schweißen eignet sich CuZn39Pb3 nur bedingt aufgrund seines Bleigehalts, wodurch Schrumpfspannungen die Schmelzschweißeignung einschränken. Bei unsachgemäßer Handhabung ergeben sich zudem hohe Ausdampfungen von Zink wegen der geringen Verdampfungstemperatur in Höhe von 906 °C. Das Widerstandsschweißen ist als Schweißverfahren mittelmäßig geeignet. Das Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen, WIG-Schweißen und MIG-Schweißen ist zu vermeiden. Zum Weichlöten und Hartlöten eignet sich der Werkstoff ebenso wie zum Kleben. Im Rahmen der Oberflächenbehandlung bietet sich das mechanische Polieren an. Allerdings ist davon abzuraten, die Oberfläche elektrolytisch oder chemisch zu polieren. Galvanisieren lässt sich CuZn39Pb3 sehr gut.
CuZn39Pb3: Meist genutztes Buntmetall für die Zerspanung
Im deutschen Raum ist CuZn39Pb3 das am weitesten verbreitete Buntmetall zum Zwecke der Zerspanung. So findet die Legierung vielfach Einsatz für die spanende oder spanabhebende Formgebung, insbesondere auf Automaten. Gefertigt werden daraus diverse Formdrehteile. Des Weiteren ist CuZn39Pb3 geeignet für Armaturen und Wasserhahngriffe. CuZn39Pb3 erweist sich zudem als verlässlicher Partner im allgemeinen Maschinenbau und in der Elektrotechnik. Die Buntmetalllegierung findet Einsatz zur Herstellung von Platinen, Steckerstiften oder Klemmen wie z. B. Kabelklemmen oder Lüsterklemmen. Im Haushalt findet sich CuZn39Pb3 z. B. in Uhrenteilen wie Steigrädern, Kugelschreiberspitzen, Ventilkörpern, Schließzylindern oder in Zirkelkästen, z. B. an Reißzeugteilen. Aus dem Buntmetall werden ferner Schrauben und Muttern wie auch Gewindestangen hergestellt. Nicht zuletzt genügt CuZn39Pb3 den hohen Ansprüchen an Bauprofile, Kugellagerkäfige und Gesenkschmiedestücke.