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1.5415 / 16Mo3: Gute mechanische Eigenschaften bei hohen Temperaturen und hohem Druck
1.5415 bzw. 16Mo3 ist ein warmfester Baustahl und Druckbehälterstahl, der in DIN EN 10028-2 Erwähnung findet. Gemäß der Richtanalyse besteht 1.5415 aus 0,12 – 0,20 % Kohlenstoff, max. 0,35 % Silizium, 0,40 – 0,90 % Mangan, max. 0,025 % Phosphor, max. 0,010 % Schwefel, max. 0,30 % Chrom, 0,25 – 0,35 % Molybdän, max. 0,30 % Nickel, max. 0,30 % Kupfer und max. 0,012 % Stickstoff.
Als warmfester Baustahl und Druckbehälterstahl beweist 16Mo3 gute mechanische Eigenschaften bei hohen Temperaturen und hohem Druck. Molybdän verbessert die Warmfestigkeit gegenüber unlegiertem Stahl am besten. Bei Raumtemperatur liegt im vergüteten Zustand die Zugfestigkeit Rm von 16Mo3 bei 440 – 590 MPa. Als Streckgrenze Re erzielt 16Mo3 mind. 260 MPa. Die Dehnung A entspricht bei 16Mo3 mind. 24 %, während die Kerbschlagarbeit AV mind. 40 J entspricht. Die Brinell-Härte nimmt Werte von 130 – 170 HB 30 an.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.5415 gehören Stabstahl in der Ausführung rund, Blech und Sondermaße.
1.5415 / 16Mo3: Gute Schweißbarkeit bei leichter Kaltumformung, Warmumformung und Zerspanung
Für die Warmformgebung sind bei 16Mo3 Temperaturen von 1100 – 850 °C empfehlenswert. Beim Glühprozess sind zwei Verfahren voneinander zu unterscheiden: Normalglühen und Spannungsarmglühen. Während das Normalglühen oder Normalisieren von 16Mo3 bei 890 – 950 °C vorgenommen wird, findet das Spannungsarmglühen bei 530 – 620 °C statt. Das Härten erfolgt im Temperaturbereich von 910 – 940 °C unter Rückgriff auf Öl als Abschreckmedium. Für das anschließende Anlassen sind Temperaturen von 660 – 710 °C einzustellen.
Im Rahmen der Bearbeitung erlaubt 16Mo3 eine gute Kaltumformung, Warmumformung und Zerspanung, wobei für eine anspruchsvollere Kaltumformung das Spannungsarmglühen bei 590 – 650 °C von Vorteil sein kann. Weiterhin wird 16Mo3 durch eine gute Schweißbarkeit mithilfe herkömmlicher Schweißverfahren gekennzeichnet. Beispielhaft genannt seien das MAG-Schweißen, WIG-Schweißen, UP-Schweißen und Lichtbogenschweißen. Beim Schweißen von Stärken über 10 mm ist ein Vorwärmen des Werkstücks aus 16Mo3 auf 200 °C ratsam. Im Normalfall schließt sich an das Schweißen das Spannungsarmglühen an. Sind hingegen die Technischen Regeln für Dampfkesselanlagen zu erfüllen, ist für 16Mo3 eine spezielle Wärmebehandlung zu erarbeiten. Beim Brennschneiden ist es von Vorteil, Werkstücke mit großen Materialstärken auf 200 °C vorzuwärmen. Die Magnetisierbarkeit ist bei 16Mo3 gegeben.
1.5415 / 16Mo3: Warmfester Baustahl und Druckbehälterstahl für Einsätze bis 530 °C
Obwohl gewöhnliche Baustähle für die Anforderungen an viele Anwendungen bis 500 °C ausreichend sind, stoßen ihre mechanischen Eigenschaften unter bestimmten Bedingungen an ihre Grenzen. So sinken die Werte für die Streckgrenze und die Zugfestigkeit bereits bei kurzzeitigem Verweilen in Temperaturen ab ca. 350 °C so stark ab, dass Brüche die Folge sein können. Insbesondere wenn hohe Temperaturen zugleich auf eine hohe Druckbelastung treffen, sollte ein warmfester Baustahl wie 16Mo3 in Betracht gezogen werden. Durch Beimischung chemischer Elemente wie z. B. Vanadium, Molybdän oder Vanadium erhält warmfester Baustahl seine hohe Warmfestigkeit. Für den Status als warmfester Baustahl ist bei 16Mo3 vor allem der Gehalt an Molybdän von 0,25 bis 0,35 % ausschlaggebend. Molybdän führt zusammen mit Kohlenstoff zur Karbidbildung, wodurch die Verschleißbeständigkeit optimiert wird. Infolgedessen kann warmfester Baustahl wie 16Mo3 gemäß AD-Merkblatt W1 über langandauernde Zeiträume im Temperaturbereich von -10 °C bis 530 °C Einsatz finden.
Anwendungsbereiche, in denen 16Mo3 weit verbreitet ist, sind neben der Erdölindustrie der Apparatebau, Reaktorbau, Dampfkesselbau und Rohrleitungsbau. So werden aus 16Mo3 vielfach Druckbehälter, Kessel, Flansche, Vorschweißbunde und Wärmetauscher produziert. 16Mo3 zeichnet sich darüber hinaus als Rohrwerkstoff aus, besonders für Rohre, in denen warme Flüssigkeiten transportiert werden. Beispiele dafür sind Ofenrohre, Überhitzerrohre, Sammlerrohre sowie Heißdampfleitungsrohre und weitere Leitungsrohre.