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1.4922: Nichtrostender Edelstahl mit martensitischem Gefüge und hoher Warmfestigkeit
Der Werkstoff 1.4922, welcher auch unter der Bezeichnung X20CrMoV11-1 bzw. X20CrMoV12-1 bekannt ist, ist ein nichtrostender, hochwarmfester Edelstahl mit einem martensitischen Gefüge Eine sogenannte martensitische Umwandlung bei Stählen beschreibt in der Regel eine Variante der Beeinflussung bestimmter mechanischer Eigenschaften von Stählen.
Wegen seines im Vergleich zu anderen Werkstoffen niedrigen Anteiles an Chrom ist 1.4922 nur bedingt gegen Korrosion beständig. Wird der nichtrostende Stahl 1.4922 in der Umwelt wie zum Beispiel in Gewässern, in ländlicher oder in städtischer Atmosphäre ohne Anteile von Chlor oder Salz eingesetzt, so ist die Korrosionsbeständigkeit zumindest befriedigend. Durch nachträgliches Polieren oder Schleifen der Oberfläche kann die Beständigkeit gegenüber Korrosion zusätzlich verbessert werden. Zusätzlich dazu verfügt 1.4922 über eine Beständigkeit gegenüber Wasserdampf. Im vergüteten Zustand liegt die Streckgrenze – Re – von 1.4922 bei mindestens 490 N/mm², während sich die Zugfestigkeit, kurz Rm, in einem Bereich zwischen 690 – 950 N/mm² bewegt. Die Dehnung – A – beträgt mindestens 16%. Darüber hinaus liegt beim Werkstoff 1.4922 der Wert der Brinell-Härte bei 205 – 250 HB30, einstweilen bei der Kerbschlagarbeit – Av – mindestens 39 J erzielt werden können.
Gemäß der Richtanalyse, besteht 1.4922 aus einem Anteil von 0,17 – 0,23 % Kohlenstoff, max. 0,50 Silicium, 0,30 – 1,00% Mangan, jeweils max. 0,030 % Phosphor und Schwefel, 10,0 – 12,5 % Chrom, zwischen 0,80 und 1,20 % Molybdän, 0,30 – 0,80 % Nickel sowie 0,25 – 0,35 % Vanadium.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4922 gehört Stabstahl in der Ausführung rund.
1.4922: Hochwarmfester Stahl mit Einsatz und Verarbeitung in Bereichen mit hoher Temperatur
Der hochwarmfeste Werkstoff 1.4922 weist eine gute Schweißbarkeit auf. Hierfür kann aus den Verfahren des WIG-Schweißens, des Schutzgasschweißen und des Lichtbogenschweißens ausgewählt werden. Der 1.4922 wird in der Regel in einer Einsatztemperatur von -10 bis 600 °C verwendet. Warmgeformt oder auch geschmiedet wird 1.4922 in einem Temperaturbereich von 1100 – 850 °C. Beim Weichglühen des nichtrostenden 1.4922 wird eine Temperatur zwischen 700 – 780 °C gewählt. Ziel des Weichglühens ist ein – für den jeweiligen Verwendungszeck ausreichend – weicher und spannungsarmer Zustand. Das Härten erfolgt bei einer Temperatur von 1020 – 1070 °C. Öl und Luft dienen bei dem martensitischen 1.4922 als bevorzugte Abschreckmedien. Am besten kühlt man den 1.4922 an der Luft.
Eine Kaltumformung – die zum Beispiel aus Drücken, Biegen, Tiefziehen oder Abkanten bestehen kann – des 1.4922 ist nur bedingt möglich. Für das Anlassen sind Temperaturen zwischen ca. 640 – 760 °C einzustellen. Hierbei nimmt die Zähigkeit des Materials zu.
1.4922: Ausreichende Möglichkeiten der Verwendung aufgrund von guten mechanischen Eigenschaften
Der Einsatzbereich des martensitischen Werkstoffes 1.4922 ist breit gefächert. So findet 1.4922 unter anderem Verwendung für Bauteile in der Energieerzeugung. Auch als Komponente im Kraftanlagenbau wird der nichtrostende 1.4922 benutzt. Für den Rohrleitungsbau werden ebenfalls Teile aus diesem Werkstoff gefertigt. Des Weiteren wird die Güte 1.4922 in Druckkesseln und Dampfkesseln verarbeitet. Genauso vertrauen die Luftfahrt und Raumfahrt auf den hochwarmfesten Edelstahl. Auch in der Reaktortechnik und im Turbinenbau wird der Werkstoff 1.4922 eingesetzt. Darüber hinaus findet man in der chemischen Industrie gleicherweise Bauteile aus 1.4922, die zugleich eine Warmfestigkeit sowie eine Beständigkeit gegen Druckwasserstoff vorweisen müssen.