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1.4841: Hitzebeständiger Edelstahl mit hoher Zunderbeständigkeit bis ca. 1150 °C
Der Werkstoff 1.4841 bzw. X15CrNiSi25-21 (früher X15CrNiSi25-20) ist ein austenitischer, hitzebeständiger Stahl. Gemäß der Richtanalyse enthält der nichtrostende Stahl max. 0,2 % Kohlenstoff, 1,5 bis 2,5 % Silicium, max. 2,0 % Mangan, max. 0,045 % Phosphor, max. 0,015 % Schwefel, max. 0,11 % Stickstoff, 24 bis 26 % Chrom sowie 19 bis 22 % Nickel. Demnach unterscheidet sich die Güte 1.4841 von 1.4828 durch einen erhöhten Gehalt an Chrom und Nickel, wodurch sie in hohen Temperaturbereichen der Oxidation besser standhält. Die sehr gute Korrosionsbeständigkeit von 1.4841 stellt einen Vorteil gegenüber 1.4828 dar. Allerdings ist auch bei diesem hitzebeständigen Stahl die Korrosionsbeständigkeit in bestimmten Atmosphären eingeschränkt. So ist 1.4841 über 900 °C nur noch bedingt korrosionsbeständig gegen aufkohlende Gase oder sauerstoffarme Gase mit Stickstoffanteil. Bereits ab ca. 650 °C besteht eine beschränkte Korrosionsbeständigkeit gegen reduzierende oder oxidierende Gase mit Schwefelanteil.
Der Chrom-Nickel-Stahl zeichnet sich zudem durch seine gute Schmiedbarkeit aus. Gewöhnlich wird 1.4841 bei 1.175 °C – 1000 °C geschmiedet und bei 1.050 °C – 1.150 °C lösungsgeglüht, um ideale Bedingungen bei der weiteren Bearbeitung zu erzielen. Die anschließende Abkühlung sollte mittels Luft oder Wasser erfolgen. Zur Verhinderung einer Sigmaphasenversprödung und der damit einhergehenden Verminderung der Zähigkeit sollten Temperaturen von 650 °C – 850 °C gemieden werden. Die Zunderbeständigkeit ist bis ca. 1.120 °C an der Luft gegeben und somit besser als jene von 1.4878, 1.4713 und selbst 1.4828. Vergleichsweise hoch sind auch die Festigkeitswerte im hohen Temperaturbereich. Einsatz findet 1.4841 üblicherweise im Temperaturbereich von 900 °C – 1.120 °C.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4841 gehören Stabstahl in den Ausführungen rund, flach, vierkant und sechskant sowie Rundrohre, Blech, Bandstahl, Brennteile und Sondermaße.
1.4841: Gute Schweißbarkeit mit allen gängigen Schweißverfahren, sehr gut für Laserstrahlschweißen geeignet
Zum Schweißen ist die Qualität 1.4841 gut geeignet, wobei sich eine Vorwärmung oder Nachbehandlung zumeist als überflüssig herausstellt. Grundsätzlich kann auf alle gängigen Schweißverfahren zurückgegriffen werden. Am weitesten verbreitet sind allerdings das WIG-Schweißen, MAG-Schweißen, Lichtbogenschweißen und allen voran Laserstrahlschweißen. Zum Zerspanen ist dieser hitzebeständige Edelstahl nur mittelmäßig geeignet. Zu beachten ist, dass eine Karbidbildung auftreten kann, die zu einem verstärkten Verschleiß führt. Weiterhin tendiert der rostfreie Stahl 1.4841 zur Kaltverfestigung. Die Wärmeleitfähigkeit des austenitischen Stahls ist als eher gering einzuordnen, da sie nur ca. ein Drittel derer von unlegierten Stählen beträgt. Infolgedessen empfiehlt sich bei der Verarbeitung von 1.4841 stets eine hinreichende Kühlung und die Verwendung von qualitativ hochwertigem Werkzeug. Des Weiteren eignet sich die Güte 1.4841 sowohl für das Kaltstauchen als auch für die Kaltumformung. Ebenso bietet sich 1.4841 für das Freiformschmieden und Gesenkschmieden an. Eine spangebende Verarbeitung ist dagegen eher unüblich.
Häufigste Verfahren für die Reinigung der Oberfläche von 1.4841 sind das Bürsten, Schleifen, Beizen oder Strahlen, wodurch sich eine optimale Oberfläche erzielen lässt. Es sollte darauf geachtet werden, stets nur nichtrostende Stahlbürsten zu verwenden. Wichtig ist das Beizen von vorher gebürsteten Nahtbereichen durch Tauchbeizen oder Sprühbeizen. Danach ist unbedingt eine sorgfältige Spülung mit Wasser vorzunehmen. Eine Besonderheit von 1.4841 besteht darin, dass die Güte im abgeschreckten Zustand schwach magnetisch sein kann. Bei zunehmender Kaltverformung steigt die Magnetisierbarkeit.
1.4841: Standardwerkstoff für Hochtemperaturbauteile im Ofenbau, Apparatebau und Maschinenbau
Der hitzebeständige Edelstahl 1.4841 erfreut sich einer beständigen Nachfrage. So hat er sich mittlerweile als Standardwerkstoff für solche Bauteile etabliert, von denen eine Hitzebeständigkeit bis ca. 1.150 °C bei zugleich guten mechanischen Eigenschaften verlangt wird. Allgemein eignet sich 1.4841 daher für den Einsatz für Hochtemperaturbauteile. Mit seinem typischen Anwendungsbereich bei Temperaturen von 900 °C – 1.120 °C findet 1.4841 vornehmlich Verwendung im Ofenbau, Apparatebau und Maschinenbau. Dort werden aus dem Chrom-Nickelstahl vor allem Heizleiter, Brennkörbe oder Glühmuffeln hergestellt. Oftmals wird der austenitische Stahl zudem für Überhitzeraufhängungen und Roste wie z.B. Emaillierroste eingesetzt. Neben der Automobilindustrie und Kettenindustrie schätzt auch die chemische Industrie und Erdölindustrie die hitzebeständige Güte als verlässlichen Partner.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.