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1.4435 / AISI 316L: Sehr gute Korrosionsbeständigkeit und mittlere mechanische Eigenschaften
Der Werkstoff 1.4435 bzw. X2CrNiMo18-14-3 ist ein nichtrostender austenitischer Stahl, der gemeinsam mit 1.4404 unter die Norm AISI 316L fällt. Gemäß der Richtanalyse enthält 1.4435 max. 0,03 % Kohlenstoff, max. 1,0 % Silicium, max. 2,0 % Mangan, max. 0,045 % Phosphor, max. 0,015 % Schwefel (bei Langprodukten max. 0,03 %, bei zu bearbeitenden Werkstücken 0,015 – 0,03 %), 17,0 – 19,0 % Chrom, 2,5 – 3,0 % Molybdän, 12,5 – 15,0 % Nickel und max. 0,11 % Stickstoff. In der Variante gemäß Basler Norm 2 (BN 2) zeichnet sich 1.4435 gegenüber 1.4404 durch eine bessere Permeabilität und Korrosionsbeständigkeit aus. Mit seinem PREN-Wert von ca. 25,3 bis 30,7 besitzt 1.4435 eine besonders gute Korrosionsbeständigkeit in Milieus mit gemäßigtem Gehalt an Chlor und Salz. Dazu zählen die ländliche und städtische Atmosphäre, Industriegebiete, Gewässer und der landwirtschaftliche Nahrungsmittelbereich. Gegen verschiedene Säuren wie Schwefelsäure (1% Konzentration bei 20 °C), Salpetersäure (7% Konzentration bei 20°C) und Ameisensäure (10% Konzentration bei 20 °C) ist die Korrosionsbeständigkeit dieses Werkstoffes ebenfalls gegeben. Im Kontakt mit Meerwasser oder NaCl besteht jedoch die Gefahr von Lochkorrosion, weshalb für solche Einsätze auf Duplex-Stahl zurückgegriffen werden sollte. Gemäß DIN EN ISO 3651 Teil 2 ist 1.4435 sehr gut gegen interkristalline Korrosion beständig. Die mechanischen Eigenschaften von 1.4435 sind im mittleren Bereich einzuordnen. So besitzt 1.4435 im geglühten Zustand gemäß Norm eine Zugfestigkeit von 500 – 700 N/mm². Der Verwendungsbereich von 1.4435 reicht von Tieftemperaturen bis + 500 °C.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4435 gehören Stabstahl in den Ausführungen rund, vierkant und sechskant sowie Blech, Bandstahl und Sondermaße.
1.4435: Austenitischer Stahl bietet Hervorragende Schweißbarkeit
Der Werkstoff 1.4435 eignet sich zum Schmieden bei 1200 °C – 900 °C mit anschließender Abkühlung an der Luft. Ein Lösungsglühen ist bei 1020 °C – 1120 °C durchzuführen. Als Abschreckmedien dienen je nach Maß Luft oder – ab einer Stärke von 2 mm – Wasser. Zum Weichglühen ist bei 1.4435 nicht zu raten. Der Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt eignet sich nur mäßig zum Zerspanen. Schweißen lässt sich der austenitische Stahl 1.4435 hervorragend durch alle gängigen Schweißverfahren. Bei der Zwischenlagerung sollte die Temperatur max. 150 °C betragen. Auch im geschweißten Zustand ist die Güte 1.4435 gegen interkristalline Korrosion beständig. Bilden sich während des Schweißens Zunder und Anlauffarben, so sind diese entweder mechanisch oder chemisch zu entfernen. Zur Wiederherstellung der Korrosionsbeständigkeit ist auf eine anschließende Passivierung zu achten. Für die Kaltumformung, d. h. Drücken, Biegen, Bördeln, Kümpeln und Tiefziehen, ist 1.4435 geeignet. 1.4435 ist hochglanzpolierfähig. Eine Magnetisierbarkeit besteht bei dem austenitischen Stahl 1.4435 im Allgemeinen nicht, kann sich aber im Zuge der Kaltverformung entwickeln.
1.4435: Verlässlicher Partner für chemische Industrie, pharmazeutische Industrie und Medizintechnik
Durch seine hervorragende Oberflächengüte und ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit in vielfältigen Milieus hat sich der nichtrostende Stahl 1.4435 allen voran als verlässlicher Partner für die pharmazeutische Industrie und die Medizintechnik bewiesen. Auch elektronische Ausrüstung und Armaturen zählen zum Anwendungsbereich. Oftmals wird der Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl mit geringem Kohlenstoffanteil zudem für die Produktion von Kunstfasern genutzt. Dank seiner hohen chemischen Beständigkeit werden aus 1.4435 geschweißte Teile in der Zellwolle-Industrie, Zellstoffindustrie sowie der Textilindustrie und Kunstseidenindustrie gefertigt. Der korrosionsbeständige 1.4435 genügt des Weiteren den hohen Ansprüchen der Erdölindustrie und der petrochemischen Industrie. Bevorzugt setzt die chemische Industrie auf 1.4435 nach Basler Norm 2 (BN 2). Gefordert werden danach eine Wärmebehandlung +AT und eine eingeschränkte Analyse. Bei Blech ist ein Ferritgehalt von < 0,5 % festgelegt. Bei Stabstahl und Schmiedestücken ist der Ferritgehalt nicht definiert, doch beträgt er bei kleineren Rundabmessungen bis 250 mm zumeist ebenfalls < 0,5 %. Während für Stabstahl hinreichend Werksvorräte in vielerlei Abmessungen vorhanden sind, bestehen für Blech nur knappe Vorräte. 1.4435 ist gemäß der Druckgeräterichtlinie 97/23 EG einsetzbar.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.