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1.4057: Korrosionsbeständiger Chrom-Nickel Stahl mit guten mechanischen Eigenschaften
Der nichtrostende und säurebeständige 1.4057 bzw. X17CrNi16-2 ist ein martensitischer Chrom-Nickel-Stahl, der gemäß der Richtanalyse einen Chrom-Gehalt von 15 bis 17 % sowie einen Nickelgehalt von max. 2,5 % aufweist und über gute mechanische Eigenschaften verfügt. Aufgrund des höheren Chromgehalts ist 1.4057 korrosionsbeständiger (PREN 17,5 – 21,2) und zäher als beispielsweise 1.4003 oder ein anderer vergleichbarer Stahl mit einem 13%-igen Chromgehalt. Wegen seiner hohen Festigkeit wird dieser Stahl vorzugsweise für die Herstellung mechanisch hochbeanspruchter Konstruktionsteile und Maschinenelemente verwendet. Er ist bei Gebrauchstemperaturen zwischen -40°C bis +400 °C einsetzbar, wobei er hierbei seinen guten Oberflächenzustand beibehält.
Zu beachten ist jedoch, dass dieser Werkstoff aufgrund des ihm beigefügten Kohlenstoffanteils von max. 0,22 % zur Bildung von Chromkarbiden neigt und – damit einhergehend – zu chromverarmten Bereichen, die ihn anfällig für interkristallinie Korrosion entlang der Korngrenzen des Gefüges machen. Zudem spielt die Oberflächenbeschaffenheit dieser Güte im Hinblick auf ihre Korrosionsbeständigkeit eine große Rolle. Dieser hochglanzpolierbare Stahl ist mit einer polierten Oberfläche wesentlich korrosionsbeständiger als ohne.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4057 gehören Stabstahl in der Ausführung rund und Sondermaße.
1.4057: Hohe Zähigkeit bei guter Zerspanbarkeit
Beim Schmieden von Werkstücken aus der Güte 1.4057 ist Vorsicht geboten, da diese zunächst langsam auf über 850°C erwärmt werden müssen, bevor dann eine im Anschluss hieran schnellere Aufheizung auf 1.150 bis 1.180 °C erfolgen kann. Geschmiedet werden diese sodann im Temperaturbereich zwischen 1.180 und 950 °C mit einer anschließenden langsamen Abkühlung im Ofen, trockenen Aschen oder in ähnlichen – eine langsame Abkühlung gewährleistenden – Medien.
Grundsätzlich ist 1.4057 im vergüteten und geglühten Zustand schweißbar. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass das Material zunächst auf eine Temperatur von 100 °C bis 300 °C vorzuwärmen ist und während des Schweißvorgangs eine Abkühlung des Werkstücks unter 200°C unbedingt zu vermeiden ist. Die Verwendung von wasserstoff- oder stickstoffhaltigem Gas ist zu unterlassen. Beim Schweißen entstehende Anlassfarben müssen zur Sicherstellung der Korrosionsbeständigkeit der Schweißnaht zwingend unter Einsatz chemisch oder mechanisch wirkender Stoffe entfernt werden. Die entstandene Schweißnaht ist nachträglich einer Wärmebehandlung zu unterziehen, um die mechanisch-technologischen Werte an die des Grundwerkstoffs anzugleichen.
1.4057: Hoher Chromanteil gewährleistet universelle Anwendung
Infolge des hohen Chromgehalts beweist sich die Güte 1.4057 als verlässlicher Partner u.a. im allgemeinen Maschinen- und Gerätebau, in der Automobilindustrie sowie in der chemischen und petrochemischen Industrie. Hier wird diese Güte aufgrund ihrer hohen Festigkeit bevorzugt für mechanisch stark beanspruchte Maschinenbauteile wie Pumpenelemente, Kolbenstangen, Ventilkegel, Wellen, Schraubenschaufeln, Armaturen und Turbinenschaufeln verwendet. Aber auch andere Industriezweige wie z.B. die Papierindustrie greifen bei der Produktion und Konstruktion ihrer Maschinen und -bauteile auf den vielseitig verwendbaren 1.4057 zurück. Daneben wissen sowohl die Seefahrt, die Luftfahrt als auch die Automobilindustrie die gute Verwendbarkeit dieses Materials zu schätzen und verarbeiten dieses für eine Vielzahl von Einsatzzwecken. Glasflakons verdanken oftmals Formen, die aus 1.4057 hergestellt werden, ihr optisch ansprechendes Äußeres. Die Lebensmittel-, Seifen und Essigindustrie verlassen sich bei der Konstruktion von Bauteilen höchster Festigkeit ebenfalls auf diesen Werkstoff.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.