Download des Datenblattes als PDF
1.4021: Gute Korrosionsbeständigkeit bei geschliffener und polierter Oberfläche
Der chromlegierte, nichtrostende Vergütungsstahl 1.4021 bzw. X20Cr13 weist gemäß der Richtanalyse einen Chrom-Gehalt von 12 bis 14 % sowie einen Kohlenstoffgehalt von 0,16 bis 0,25 % auf. Aufgrund dieses Legierungsaufbaus besitzt der nichtrostende, martensitische 1.4021 eine mittlere bis gute Korrosionsbeständigkeit, die durch Schleifen oder Polieren der Oberfläche verbessert werden kann. Zu beachten ist jedoch, dass 1.4021 nicht gegen Seewasser beständig ist. Bei dem Einsatz dieser Güte in Meerwasser kommt es zu Lochkorrosion. Gute Korrosionseigenschaften weist der Vergütungsstahl aufgrund seines recht hohen Chrom-Gehalts hingegen in nicht chlorhaltigen Medien mit mäßiger Aggressivität auf, wie es z.B. bei Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit sowie Seifen, Lösungsmitteln, organischen Säuren und Laugen der Fall ist. In oxidierenden Medien ist die Korrosionsbeständigkeit von 1.4021 bis ca. 600 °C gegeben.
Gute Schmiedbarkeit und Schweißbarkeit beim Luft- und Ölhärter 1.4021
Üblicherweise wird die Qualität 1.4021 bei 1.100 °C bis 950 °C geschmiedet: Das Material wird dazu zunächst in einem zweistufigen Verfahren vorgewärmt: Das Material wird langsam bis auf eine Temperatur von 850 °C angewärmt. In einer zweiten Stufe erfolgt ein weiteres, schnelleres, Erwärmen auf 1.150 – 1.180 °C. Die Abkühlung erfolgt im Ofen oder in trockenen Aschen bzw. einem vergleichbaren Medium, das eine langsame Abkühlung gewährleistet. Beim Schmieden entstandene Anlauffarben bzw. Zunderbildung sollten aufgrund der ansonsten geminderten Korrosionsbeständigkeit des Materials in einem weiteren Arbeitsschritt entfernt werden.
Wird 1.4021 im Temperaturbereich von 950 °C bis 1.050 °C gehärtet und anschließend in Öl oder an der Luft abgekühlt, so lässt sich eine Härte von max. 230 HB erzielen. Die Zugfestigkeit beträgt üblicherweise max. 700 N/mm². Beim Richten von Profilen mit Stärken von bis zu 35 mm kann es zu einer Kaltverfestigung kommen, die wiederum erhöhte Härtewerte und Zugfestigkeitswerte bewirkt.
Beim Schweißen sollte das Werkstück aus 1.4021 auf 100 °C bis 300 °C angewärmt werden. Vor dem Anlassen bei ca. 650 °C ist es auf eine Temperatur von ca. 120°C abzukühlen. Das Anlassen ist erforderlich, um die Duktilität des Werkstücks zu gewährleisten. Als Schweißzusatz eignet sich die Güte 1.4551. Die Verwendung von wasser- oder stickstoffhaltigem Gas beim Schweißen beeinflusst die mechanischen Eigenschaften des Materials hingegen negativ. Die mit Baustahl vergleichbare Zerspanbarkeit, die unmittelbar von Festigkeit und Härte beeinflusst wird, bereitet keine Probleme.
1.4021: Universelle Anwendung gewährleistet
Hieraus ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. So wird 1.4021 im vergüteten Zustand für die verschiedensten Verbindungs- und Konstruktionsteile verwendet. Im Haushalt wird er zudem aufgrund seiner sehr guten Polierfähigkeit für Kücheneinrichtungen sowie dekorative Zwecke und in der Industrie u.a. bei der Herstellung von Schneidwaren eingesetzt. Die Messerstahlvariante ist hochpolierbar. Dennoch wird die Verwendung von 1.4021 aufgrund des Umstandes beschränkt, dass diese Güte weder im Lieferzustand noch im geschweißten Zustand gegen interkristalline Korrosion beständig ist.
Aber auch andere Industriezweige profitieren von den Vorteilen dieses Materials, denn diese Güte eignet sich gut für Konstruktionsteile mit einer höheren Festigkeit, die zu Verschleiß neigen. So kommt 1.4021 u.a. in der Erdölindustrie, im Bereich der Energietechnik, in der Hydraulikindustrie, im Maschinenbau und in der Medizintechnik zum Einsatz. Zum Anwendungsgebiet zählen u.a. Pressbleche und Bremsscheiben, Messer und weitere schneidende Werkzeuge.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4021 gehören Stabstahl in der Ausführung rund, Blech und Sondermaße.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.