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1.2826: Kaltarbeitsstahl mit hohem Verschleißwiderstand und sehr hoher Zähigkeit
Neben dem Kurznamen 60MnSiCr4 ist der Werkstoff 1.2826 unter der Bezeichnung Spannzangenstahl bekannt. Die niedrig legierte Stahlgüte enthält gemäß der Richtanalyse 0,2 bis 0,4% Chrom, 0,8 bis 1,2% Mangan, 0,58 bis 0,68% Carbon, 0,8 bis 1,0% Silicium sowie jeweils 0,03 % Schwefel und Phosphor. Der Werkzeugstahl 1.2826, der insbesondere für die Kaltarbeit geeignet ist, zeichnet sich allen voran durch einen hohen Verschleißwiderstand aus. Darüber hinaus verfügt dieser Kaltarbeitsstahl vor allem im vergüteten Zustand über eine sehr hohe Zähigkeit. Im angelassenen Zustand bietet der Werkzeugstahl zudem sehr gute Federeigenschaften.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.2826 gehört Stabstahl in der Ausführung rund.
1.2826: Sehr gute Federeigenschaften im angelassenen Zustand
Üblicherweise wird der Werkstoff 1.2826 bei 1.050 °C – 800 °C geschmiedet. Während des Glühprozesses wird der Kaltarbeitsstahl für 2 bis 4 Stunden im Ofen entweder bei 700 °C bis 720 °C weichgeglüht oder bei 650 °C spannungsarmgeglüht. Das Spannungsarmglühen bietet sich bei ausgiebiger Zerspanung und komplexen Werkstücken an. In beiden Fällen sollte allerdings auf eine langsame Abkühlung geachtet werden. Maximal lässt sich durch das Glühen eine Härte von 210 HB erzielen. Im Rahmen der weiteren Wärmebehandlung sollte der Werkzeugstahl zunächst auf ca. 400 °C angewärmt und danach auf ca. 650 °C vorgewärmt werden. Für Warmarbeitswerkzeuge empfiehlt sich hingegen eine Vorwärmtemperatur von lediglich 200 °C. Beim anschließenden Härten können als Abschreckmedien sowohl Öl (bei 830 °C bis 850 °C) als auch Luft (bei 850 °C bis 870 °C) gewählt werden. Im Anschluss kann die Güte 1.2826 langsam angelassen werden, wodurch sich nicht nur sehr gute Federeigenschaften ergeben, sondern auch ein Abbau überflüssiger Spannungen sowie eine bestmögliche Annäherung an die gewünschte Härte. Als Anlassdauer sollte mindestens eine Stunde je 25 mm Stärke gerechnet werden, insgesamt aber nicht weniger als zwei Stunden.
1.2826: Spannzangenstahl mit Hauptanwendungsbereich Spannwerkzeug
In erster Linie findet die Qualität 1.2826 Verwendung im Bereich der Spannwerkzeuge. Vorwiegend werden aus dem Spannzangenstahl somit u. a. Spannzangen, Spannbacken, Spannbrücken und Spannpatronen gefertigt. Doch auch für eine Vielzahl anderer Einsatzzwecke wie Abgratwerkzeuge (beispielsweise für Abgratschnitte) und vergleichbar beanspruchtes Warmarbeitswerkzeug wird dieser Werkzeugstahl genutzt. Als weitere Hauptanwendungsgebiete des Kaltarbeitsstahls 1.2826 sind Kaltbiegewerkzeuge, Pressplatten, Pressensättel und Hammersättel zu nennen. Ferner beweist sich die Güte 1.2826 als verlässlicher Partner für Kunststoff-Formen, die durch Querschnitte zu Brüchen neigen. Aufgrund seiner hervorragenden Federeigenschaften empfiehlt sich 1.2826 zudem in den Bereichen Maschinenbau und Werkzeugbau für federnde Bauelemente. Der Kaltarbeitsstahl eignet sich weiterhin für Gesenke und Matrizen, die in kleinen Stückzahlen produziert werden. Außerdem wird der Werkstoff 1.2826 für Langdorne verwendet, die moderater Temperaturbeanspruchung standhalten müssen. Die Qualität 1.2826 ist ebenfalls bei Schnittwerkzeugen anzutreffen, z. B. Werkzeuge für Warmschnitte, Scherenmesser und Schnittplatten. Das Leistungsportfolio von 1.2826 wird abgerundet durch Ausstoßer, Schraubenzieher, Durchschläge, Körner, Lochstempel und Nageltreiber.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.