GEORG GRIMM EDELSTAHLHANDEL

Werkstoffdatenblatt 1.2436

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

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1.2436: Herausragende Schnitthaltigkeit und Maßhaltigkeit

Der Werkstoff 1.2436 bzw. X210CrW12 ist ein ledeburitischer Stahl, der sich gemäß der Richtanalyse durch einen 12 %-igen Chrom-Gehalt sowie einen Wolfram-Zusatz von 0,7 % auszeichnet. Aufgrund dessen weist 1.2436 eine ausgezeichnete Schnitthaltigkeit und Maßhaltigkeit auf. Allerdings lässt sich die Güte 1.2436 nur bedingt zerspanen, verhält sich dafür aber bei der Bearbeitung verzugsarm. Der Wolfram-legierte Kaltarbeitstahl verfügt des Weiteren über ein hohes Maß an Verschleißfestigkeit und Druckfestigkeit bei moderater Zähigkeit. Typischerweise wird 1.2436 bei 1.050 – 850 °C geschmiedet. Während des Glühprozesses wird der Kaltarbeitsstahl im Ofen entweder für 4 bis 6 Stunden bei 800 bis 820 °C weichgeglüht oder alternativ für 2 bis 4 Stunden bei 650 °C spannungsarmgeglüht. Maximal lässt sich durch das Glühen eine Härte von 240 HB erzielen.

Luft- und Ölhärter für hohe Oberflächenhärte

Im Rahmen der Wärmebehandlung lässt sich 1.2436 mit seiner hohen Einhärtetiefe problemlos und verzugsfrei einem Härtevorgang unterwerfen. Vorab wird der Kaltarbeitsstahl erst auf 450 – 650 °C,  danach auf 800 – 850 °C vorgewärmt. Im Anschluss ist eine Lufthärtung oder Ölhärtung möglich. Bei Durchmessern bis ca. Ø 40 mm kann das Härten bei 950 – 980 °C an der Luft oder in Stickstoff erfolgen, wobei die Temperatur mindestens 20 Minuten konstant gehalten werden sollte. Ebenso lässt sich der Chrom-Stahl bei bis zu 450 – 500 °C in einem Wärmebad oder bei ca. 950 °C in Öl härten. Vorsicht ist jedoch bei Bädern in Salpeter geboten, da im Zuge dessen die Oberfläche angegriffen wird. Anschließend kann 1.2436 bei 160 – 300 °C an der Luft angelassen werden, um Spannungen innerhalb des Werkstücks abzubauen und eine bestmögliche Annäherung an die gewünschte Härte zu erreichen. Durch seinen Wolfram-Anteil verhält sich 1.2436 während des Anlassvorgangs relativ beständig. Als Anlassdauer sollte je 25 mm Stärke mindestens eine Stunde gerechnet werden. Für eine zusätzliche Sekundärhärtung eignet sich dieser Werkzeugstahl nicht.

Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit für Schneidwerkzeug, Ziehwerkzeug, Stanzwerkzeug und Presswerkzeug bei Benutzung von 1.2436

Als Chrom-Stahl mit Wolfram-Zusatz bietet 1.2436 hervorragende Eigenschaften hinsichtlich der Maßhaltigkeit und Verschleißfestigkeit, sodass er insbesondere als Hochleistungsschnittstahl Verwendung findet. Vorwiegend werden aus dem schneidhaltigen 1.2436 Scherenmesser gefertigt, die dünne Bleche und Bänder bis zu einer Stärke von maximal 4 mm selbst bei hoher Festigkeit verlässlich schneiden. Darüber hinaus werden viele weitere Messer, wie z.B.  Stahlwollemesser, Maschinenmesser oder Messer für Drahtstiftmaschinen, aus diesem maßgenauen Kaltarbeitsstahl produziert. Doch auch bei der Herstellung von Ziehwerkzeug, Stanzwerkzeug und Presswerkzeug, das höchsten Anforderungen standhalten soll, stellt sich 1.2436 unter Beweis. So werden aus dem 12 %-igen Chromstahl Tiefziehwerkzeuge wie z.B. Ziehstempel gefertigt. In den Bereichen Rohrzug, Drahtzug und Stangenzug wird 1.2436 beispielsweise für Ziehringe, Ziehdorne, Ziehmatrizen, Ziehbacken und Zieheisen verwendet. Ebenso werden Stanzwerkzeuge, z.B. Formstanzen und Rollstanzen, aus dem Kaltarbeitsstahl hergestellt. Zudem werden aus 1.2436 Presswerkzeuge für die keramische Industrie sowie Fließpresswerkzeuge produziert.

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Höchste Maßgenauigkeit für diverse Werkzeuge

Durch den Zusatz von Wolfram ist die Güte 1.2436 weiterhin ein verlässlicher Partner bei der Fertigung von Werkzeugen, die höchsten Ansprüchen in Bezug auf die Maßhaltigkeit genügen müssen. Allen voran zählen daher unterschiedliche Messwerkzeuge, wie z.B. Grenzlehren, Grenzlehrdorne, Gewindekaliber und Konuskaliber, zum Einsatzgebiet dieses Kaltarbeitsstahls. Außerdem eignet sich 1.2436 sowohl für die Herstellung präziser Holzbearbeitungswerkzeuge, beispielsweise Holzfräsern, als auch für Werkzeuge zur Produktion von Rohren, Stäben und Draht. Das Leistungsspektrum der Qualität 1.2436 wird abgerundet durch eine Vielzahl an weiteren Werkzeugen und Zubehörteilen wie Rollen (z.B. Profilrollen und Gewindewalzrollen), Stempeln (z.B. Kopfstempel), Backen (z.B. Reduzierbacken), Walzen (z.B. Kaltwalzen und Ringwalzen), Räumnadeln, Futterplatten, Kunststoffformen, Werkzeugen zum Abgraten, Biegewerkzeugen sowie Prägewerkzeugen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Lieferumfang

Eigenschaften

Dichte
Schmieden1050-850°C
Weichglühen800-820°C      4-6 Std. /Ofen
Glühhärte HB Max 240 HB
Spannungsarmglühen 650°C  2-4 Std. /Ofenabkühlung
Vorwärmen zum HärtenVorwärmen auf 450-650°C
Vorwärmen auf 800-850°C
Härte
950-980°C Luft/Stickstoff
bis ø40 mm
oder Warmbad 450-500°C
oder Warmbad 200-230°C
Anlassen160-300 ° C / Luft bzw. n. Anlassschaubild auf Härte
Rm min
Rp 0,2 min
Dehnung min
Rm max
Rm 0,2 max
Dehnung max
Alle Angaben ohne Gewähr

Beschreibung

Kaltarbeitsstahl

Verwendung und Eigenschaften

Als Hochleistungsschnittwerkzeugstahl und Hochleistungsstanzwerkzeugstahl mit hoher Verschleißfestigkeit dient 1.2436 für Stempel, Scherenmesser, Backen und Kopfstempel für die Drahtstiftherstellung. 1.2436 eignet sich für Stahlwollemesser, Räumnadeln, hochbeanspruchte Holzfräser und Holzbearbeitungswerkzeuge. 1.2436 wird verwendet für Ziehmatritzen und Ziehdorne für Stangenzug und Rohrzug, Tiefziehwerkzeuge, Druckwerkzeuge und Fließpresswerkzeuge, Tubenspritzmatrizen und Tubenspritzstempel, Profilierrollen, Presswerkzeuge für keramische Massen, Kaltwalzen für Sonderzwecke, Grenzlehrdorne, Gewindekaliber und Konuskaliber.

Werkstoffnormen

Werkstoff1.2436
Alloy
EN
AISI
BS
NACE
Vd-TÜV
NormX210CrW12
DINX210CrW12
AMS
UNS
ASTM
SAE
ELI
Alle Angaben ohne Gewähr

Chemische Analyse

Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Eigenschaften

ELEMENTEC
MIN2,00
MAX2,25
Alle Angaben ohne Gewähr

/

CrMnP
11,00,15/
12,00,45<0,035

/

SSiW
/0,100,60
<0,0300,400,80

/

MoTiCu
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