GEORG GRIMM EDELSTAHLHANDEL

Werkstoffdatenblatt 1.2080

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

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1.2080: Verschleißarmer und maßbeständiger Präzisionsflachstahl

Der ledeburitische Cr-Stahl 1.2080, auch bekannt unter dem Kurznamen X210Cr12, zählt zur Gruppe der Kaltarbeitsstähle. Allen voran zeichnet sich 1.2080 als Hochleistungsschnittstahl aus, was darauf zurückzuführen ist, dass er bei der Wärmebehandlung selbst bei größeren Maßen seine ausgezeichnete Maßbeständigkeit, Verschleißfestigkeit und Schnitthaltigkeit beibehält. Außerdem weist der Werkzeugstahl eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Verzug und Abreibungen auf. Zu beachten ist allerdings, dass die Bearbeitung und Zerspanung des hochlegierten 1.2080 im Vergleich zu Stählen, die niedriger legiert sind, eine Spur beschwerlicher ausfällt. Zumeist wird der Kaltarbeitsstahl, der gewöhnlich bei 1.050 – 850 °C geschmiedet wird, mit einer Festigkeit von ca. 835 N/mm² ausgeliefert.

Im Wesentlichen wird 1.2080 heutzutage als weichgeglühter Präzisionsstahl nach DIN 59350 bevorratet. Standardmäßig werden Flachabmessungen in Längen von 500 mm mit präzisionsgeschliffener Dicke sowie geschliffener oder gefräster Breite geliefert. Der Einsatz von Präzisionsflachstahl begünstigt eine kosteneffiziente Produktion z.B. von Werkzeugen.

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1.2080: Kaltarbeitsstahl für Öl- und Lufthärtung

Im Rahmen der Wärmebehandlung kann 1.2080 sowohl weichgeglüht als auch spannungsarmgeglüht werden. Das Weichglühen sollte bei einer Temperatur von 800 – 820 °C über einen Zeitraum von 4 bis 6 Stunden im Ofen durchgeführt werden. Die Abkühlung sollte danach langsam – entweder im ausgeschalteten Ofen oder mittels Asche – erfolgen. Das Spannungsarmglühen, welches sich bei anspruchsvollen Werkzeugen oder zur Verminderung der Spannung empfiehlt, findet über etwa 2 bis 4 Stunden im Ofen bei ca. 650 °C statt. Auch hier sollte ein zu schnelles Erwärmen und Abkühlen vermieden werden. Die erzielbare Glühharte beträgt max. 240 HB.

Darüber hinaus eignet sich 1.2080 als Ölhärter oder Lufthärter. Vor dem Härten sollte der Werkzeugstahl zunächst in zwei Schritten vorgewärmt werden: erst auf 450 – 650 °C und danach auf 800 – 850 °C. Das anschließende Härten richtet sich nach der Form und den Maßen des Werkstücks. Bei Abmessungen bis zu Ø 20 mm ist zu einer 20-minütigen Lufthärtung bei 930 bis 970 °C zu raten. Bei größeren Maßen von max. Ø 50 mm bietet sich ein Warmbad bei 450 bis 500 °C an. Unabhängig von der Größe lassen sich durch das Härten in einem Warmbad oder in Öl 62 – 64 HRc erreichen. Trotz der maximal erreichbaren Härte von 64 HRc, ist die Qualität 1.2080 aber in der Praxis üblicherweise mit einer Arbeitshärte von nur ca. 59 bis 62 HRc anzutreffen.

Wird weiterhin eine hohe Zähigkeit von 1.2080 verlangt, so lassen sich durch zweimaliges Anlassen an der Luft bei ca. 160 – 300 °C gute Ergebnisse erzielen. Je 25 mm Stärke sollte mindestens eine Stunde für das Anlassen gerechnet werden, wobei die gesamte Anlasszeit jedoch zwei Stunden nicht unterschreiten sollte.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

1.2080:  Hochleistungsstahl für Schneidwerkzeug und Messwerkzeug

Als Hochleistungsschnittstahl wird der ledeburitische Chrom-Stahl 1.2080 insbesondere für Schnittwerkzeuge, die hohen Beanspruchungen und Anforderungen ausgesetzt sind, verwendet. So sind Messer aus diesem schnitthaltigen Werkzeugstahl in der Lage, auch komplizierteste Formen hervorzubringen. Bevorzugt werden aus 1.2080 Scherenmesser, beispielsweise Flachscherenmesser oder Kreisscherenmesser, gefertigt, die Bleche und Bänder bis zu einer Stärke von 4 mm schneiden. Doch auch viele weitere Messer, wie z.B. Stahlwollemesser, Abschneidmesser oder Messer für die Drahtstiftherstellung, werden aus dem maßbeständigen 1.2080 hergestellt. Zum Haupteinsatzgebiet des maßbeständigen 1.2080 zählen ferner Messwerkzeuge, wie Grenzlehren oder Grenzlehrdornen, Bohrwerkzeug wie Bohrbüchsen, Stanzwerkzeug sowie Ziehwerkzeuge aller Art, von Ziehmatrizen über Ziehringe bis hin zu Ziehkonen und Ziehdornen.

1.2080: Verlässlicher Partner für hochbeanspruchte Werkzeuge und Materialien

Gerne findet der verzugsarme 1.2080 auch Verwendung bei der Bearbeitung von Stoffen, die hohen Belastungen ausgesetzt sind und stark zu Verschleiß neigen. Als Presswerkzeuge für Substanzen wie Gummi und Kunstharze setzt die pharmazeutische Industrie daher bevorzugt solche ein, die aus 1.2080 hergestellt sind. Ebenso benutzt die keramische Industrie vorzugsweise 1.2080 bei der Arbeit mit Porzellan oder Futterplatten. Die holzverarbeitende Industrie vertraut gleichermaßen auf den widerstandsfähigen 1.2080 bei viel benutzten Geräten zur Holzbearbeitung wie Fräsmaschinen. Da sich 1.2080 nebenbei auch noch zum Polieren eignet, hat die Güte sich nicht zuletzt in der Kunststoffindustrie im Kontakt z.B. mit Duroplasten, insbesondere bei der Herstellung von Kunststoffformen und Kunststoffleisten, bewiesen. Abgerundet wird das Anwendungsfeld von 1.2080  durch diverse weitere Werkzeuge und Zubehörteile wie Stempel (z.B. Kopfstempel), Backen (z.B. Messerbacken oder Gewindewalzbacken), Rollen (z.B. Gewinderollen), Hülsen und Räumnadeln.

Lieferumfang

Eigenschaften

Dichte
Schmieden800-830 ° C
Weichglühenmax. 250 HB
Glühhärte HBmax. 240 HB
Spannungsarmglühen
Vorwärmen zum Härten
Härte940-970 C° in Öl
Anlassen180-250 °C
Rm min
Rp 0,2 min
Dehnung min
Rm max
Rm 0,2 max
Dehnung max
Alle Angaben ohne Gewähr

Beschreibung

Werkzeugstahl für Kaltarbeit

Verwendung und Eigenschaften

Die Güte 1.2080 zeichnet sich durch ihre Maßbeständigkeit, Verschleißfestigkeit und Schnitthaltigkeit aus. Die Formänderung beim Härten des 1.2080 ist gering. Produktbereiche für 1.2080 sind Hochleistungsschnittwerkzeuge und Hochleistungsstanzwerkzeuge, Stempel, Scherenmesser, Messerbacken, Kopfstempel, Räumnadeln, Holzfräser sowie Ziehmatrizen und Ziehdorne.

Werkstoffnormen

Werkstoff1.2080
Alloy
EN
AISI AISI D3
BS
NACE
Vd-TÜV
NormX210Cr12
DINX210Cr12
AMS
UNSUNS T30403
ASTM
SAE
ELI
Alle Angaben ohne Gewähr

Chemische Analyse

Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Eigenschaften

ELEMENTEC
MIN1,91
MAX2,20
Alle Angaben ohne Gewähr

/

CrMnP
11,00,15/
12,00,450,030

/

SSiMo
/0,10/
0,0300,40/

/

NTiCu
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