1.8550: CrAlNiMo-legierter Nitrierstahl bei hohen Verschleißbeanspruchungen

Der Werkstoff 1.8550 bzw. 34CrAlNi7-10 ist ein CrAlNiMo-legierter Nitrierstahl, der nach EN 10085 zu der Werkstoffgruppe der Edelbaustähle gehört und im technischen Lieferzustand vergütet, weichgeglüht sowie auf Scherbarkeit behandelt ist. Die Zugfestigkeit von 1.8550 im vergüteten Zustand liegt zwischen 800 und 1.100 N/mm² und steht in Abhängigkeit zu dem gewählten Durchmesser: Je größer der Durchmesser, desto geringer ist die Zugfestigkeit. Gemäß der Richtanalyse enthält dieser Werkstoff max. 0,37 % Kohlenstoff, max. 1,8 % Chrom, max. 0,7 % Mangan, 1,15 % Aluminium, 04 % Silicium sowie 1,15% Nickel sowie 0,25% Molybdän.

Die Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH liefert Stabstahl aus W.-Nr. 1.8550 in vorvergüteter Ausführung in den Abmessungen ø 18 – 800 mm. Des Weiteren besteht die Möglichkeit nach Kundenwunsch Flach- und Vierkantmaße aus Blöcken zu sägen oder zu brennen.

1.8550: Vergüteter Edelbaustahl mit guten Verschleißeigenschaften

Im vergüteten Lieferzustand verfügt 1.8550 über gute Verschleißeigenschaften und lässt sich für verschiedenste Konstruktionsteile im Automobilbau und allgemeinen Maschinenbau verwenden. Der Vergütungsvorgang setzt sich aus einem Härten und anschließenden Anlassen des Materials (sog. Umwandlungshärtung) zusammen. Das auf diese Weise bearbeitete Material erhält bei diesem Arbeitsschritt eine zuvor genau festgelegte hohe Zug- und Dauerfestigkeit, denn aufgrund der Umwandlungshärtung kann gezielt Einfluss auf das Verhältnis zwischen Härte und Zähigkeit des Stahls genommen werden.

Eine Warmumformung von 1.8550 findet in einem Temperaturbereich zwischen 1.050°C und 850°C statt. Das Werkstück sollte anschließend an ruhender Luft oder noch langsamer abkühlen. Daraufhin kann eine Wärmebehandlung erfolgen und das Material vergütet werden:

Gehärtet wird dieser Stahl durch ein Halten der Temperatur in einem Bereich zwischen 870°C und 930 °C. Das langsame Abkühlen des Werkstücks erfolgt im Anschluss hieran in einem Wasser- oder Ölbad – alternativ in einer wässrigen Polymerlösung, die eine bessere Maßhaltigkeit des Materials bewirkt. Die an das Härten folgende Anlasstemperatur steht in Abhängigkeit zu der angestrebten Festigkeit. Gehärteter Stahl wird umso weicher, je höher man ihn anlässt. Zu beachten ist hierbei, dass das Anlassen so schnell wie möglich nach dem Härtevorgang durchzuführen ist, um die Bildung von Rissen zu vermeiden. Zu empfehlen ist eine mindestens einstündige Anlassbehandlung in einem Temperaturbereich zwischen 580°C – 700°C mit einer anschließenden Abkühlung an der Luft.

Eine Nitrierbehandlung von 1.8550 in einem Temperaturspektrum von 480°C bis 570°C führt zu einer maximal erreichbaren Oberflächenhärte von ca. 950 HV1.

Die Qualität 1.8550 eignet sich zum Schweißen nur sehr bedingt und sollte aus diesem Grund in Konstruktionen, die ein Schweißen des Materials erfordern, nicht eingesetzt werden.

1.8550: Universelle Anwendung für Bauteile mit einer hohen Verschleißbeanspruchung im Automobilbau und Allgemeinen Maschinenbau.

1.8550 bietet dem Verwender eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. So wird dieser gut zu bearbeitende Edelbaustahl im Fahrzeug- und allgemeinen Maschinenbau für die verschiedensten Konstruktionsteile, deren Oberflächen je nach Einsatzzweck hohen bis sehr hohen Verschleißbeanspruchungen ausgesetzt sind, verwendet. Zum Anwendungsgebiet zählen u.a. Kurvenscheiben, Exzenter oder Ritzelwellen, Kolbenstangen, Zahnräder und andere Getriebeteile.

Aber auch andere Industriezweige profitieren von den Vorteilen dieses Materials, denn diese Güte eignet sich u.a. gut für Schnecken und Zylinder in der Kunststoffverarbeitung, sowie zur Herstellung von Spindeln oder aber auch Extrusionswerkzeugen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.