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1.4539: Hochkorrosionsbeständiger nichtrostender Edelstahl
Der Werkstoff 1.4539 bzw. X1NiCrMoCu25-20-5 ist ein hochkorrosionsbeständiger austenitischer Stahl mit einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen eine Vielzahl von organischen und anorganischen Säuren. Gemäß der Richtanalyse enthält der nichtrostende Stahl max. 0,02 % Kohlenstoff, 0,70 % Silicium, max. 2,00 % Mangan, max. 0,03 % Phosphor, max. 0,01 % Schwefel, max. 0,15 % Stickstoff, 19,00 bis 21,00 % Chrom, 4,0 bis 5,0 % Molybdän, 1,2 bis 2,0 % Kupfer sowie 24,00 bis 26,00 % Nickel. 1.4539 verfügt über gute mechanische Eigenschaften. Hervorzuheben ist seine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit (PREN 32,2-39,9) in Medien, die Lochfraß- und Spannungsrisskorrosion hervorrufen, wie z.B. Meerwasser. Hier ist ein Einsatz bis 70°C möglich. Zudem verfügt dieser Werkstoff über eine ausgezeichnete Beständigkeit in Schwefelsäure: Bis zu einer Arbeitstemperatur von 20°C ist dieses Material für alle Konzentrationen geeignet; bis zu einer Arbeitstemperatur von 50°C kann der Werkstoff 1.4539 in Schwefelsäurekonzentrationen unter 60% oder über 90% verwendet werden. Zudem eignet sich die Güte für einen Einsatz in chloridhaltigen Medien sowie Phosphorsäurelösungen.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4539 gehören Stabstahl in der Ausführung rund, Rundrohre, Blech, Bandstahl, Sondermaße und Brennteile.
1.4539: Gute Schweißbarkeit mit allen gängigen Schweißverfahren, sehr gut für Laserstrahlschweißen geeignet
1.4539 weist optimale Eigenschaften bezüglich Verarbeitung und Verwendung bei einem Halten der Temperatur zwischen 1.060 und 1.150 °C mit einer anschließenden raschen Abkühlung an Luft und Wasser auf. Zum Schweißen ist die Qualität 1.4539 gut geeignet, wobei sich eine Vorwärmung oder Nachbehandlung zumeist als überflüssig herausstellt, denn sogar dicke Bereiche sind aufgrund des niedrigen Kohlenstoffgehalts nach dem Schweißen gegen interkristalline Korrosion beständig. Grundsätzlich kann auf alle gängigen Schweißverfahren zurückgegriffen werden. Am weitesten verbreitet sind allerdings das WIG-Schweißen, MAG-Schweißen, Lichtbogenschweißen und allen voran Laserstrahlschweißen. Zu beachten ist, dass das Material zu Heißrissbildung neigt, weshalb ein Schweißen ohne Zusatzmetall nicht ratsam ist. Empfehlenswert ist hierbei die Verwendung eines Duplex-Werkstoffs als Schweißzusatz, wie zum Beispiel 1.4462, der sich durch erhöhte Dehnungseigenschaften bei erhöhten Temperaturen auszeichnet. Bei der Verwendung eines Duplex-Schweißzusatzes ist jedoch zu beachten, dass dies eine ferromagnetische Schweißnaht mit anderen Korrosionseigenschaften im Vergleich zum Grundwerkstoff zur Folge hat. Die Neigung zur Kaltverfestigung des Materials zwingt zu niedriger Schnittgeschwindigkeit.
Eine Kaltumformung des Materials ist problemlos möglich. Ebenso bietet sich 1.4539 für das Freiformschmieden und Gesenkschmieden an. Eine spangebende Verarbeitung ist dagegen eher unüblich, weshalb hierbei auch Vorsicht geboten ist und auf einen geglühten Zustand während der Verarbeitung geachtet werden sollte. Die Neigung des Materials zur Kaltverfestigung zwingt zu niedrigen Schnittgeschwindigkeiten.
Häufigste Verfahren für die Reinigung der Oberfläche von 1.4539 sind das Bürsten, Schleifen, Beizen oder Strahlen, wodurch sich eine optimale Oberfläche erzielen lässt. Es sollte darauf geachtet werden, stets nur nichtrostende Stahlbürsten zu verwenden. Wichtig ist das Beizen von vorher gebürsteten Nahtbereichen durch Tauchbeizen oder Sprühbeizen. Danach ist unbedingt eine sorgfältige Spülung mit Wasser vorzunehmen. Eine Besonderheit von 1.4539 besteht darin, dass die Güte im abgeschreckten Zustand schwach magnetisch sein kann. Bei zunehmender Kaltverformung steigt die Magnetisierbarkeit des Werkstoffs.
1.4539: Aufgrund ausgezeichneter Korrosionsbeständigkeit für eine Vielzahl von Einsatzzwecken geeignet
Aufgrund seiner hervorragenden Korrosionseigenschaften wird der Werkstoff 1.4539, der die genormten Prüfverfahren Afnor NF 05-159-ASTM A 262-75 sowie Practice E-DIN 50914 erfüllt, bevorzugt in chemischen Anlagen, Ölraffinerien sowie Anlagen der Petrochemie eingesetzt. Aber auch die Papierindustrie weiß die Vorzüge dieser Güte zu schätzen und verwendet diese für Bleichtanks im Bereich der Papierherstellung ein. Sowohl die Bauindustrie als auch der Schiffsbau bauen bei ihren Vorhaben auf die Vorzüge des 1.4539. Aufgrund seiner guten Hautverträglichkeit kommt er im Bereich der medizinischen und pharmazeutischen Industrie ebenso zum Einsatz wie in der Uhrenindustrie.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.