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1.2365: Hohe Warmfestigkeit und gute Anlassbeständigkeit
Der Warmarbeitsstahl 1.2365 bzw. X32CrMoV33 ist ein Werkstoff mit hoher Warmfestigkeit und Anlassbeständigkeit, der gemäß der Richtanalyse einen max. 3,20 %-igen Chrom-Gehalt sowie einen Molybdänzusatz von max. 3,0 % sowie einen Vanadium-Gehalt von max. 0,70 % aufweist. Diese Güte weist eine gute Wärmeleitfähigkeit auf, die das Material gut wasserkühlbar und damit unempfindlich gegen Temperaturwechsel macht. Neben seinem sehr guten Warmverschleißwiderstand zeichnet sich der Werkstoff 1.2365 zudem durch seine gute Zähigkeit aus. Ferner ist das Material bestens kalteinsenkbar.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.2365 gehören Stabstahl in der Ausführung rund und Sondermaße.
1.2365: Hervorragende Zähigkeit und Brandrissbeständigkeit
Typischerweise wird 1.2365 bei 1.100 bis 850 °C geschmiedet. Während des Glühprozesses wird der Warmarbeitsstahl 1.2365 im Ofen für 4 bis 6 Stunden bei 720 bis 740 °C weichgeglüht. Bei komplizierten Werkzeugen oder nach umfangreicher Zerspanung empfiehlt sich zum Spannungsabbau auf alle Fälle ein Spannungsarmglühen bei 650 °C für ca. 2 bis 4 Stunden mit langsamer Ofenabkühlung. Maximal lässt sich bei diesem Werkzeugstahl durch das Glühen eine Härte von 235 HB erzielen. Wichtig ist es, auf eine geregelte, langsame Ofenabkühlung zu achten.
Im Rahmen der weiteren Wärmebehandlung sollte die Qualität 1.2365 auf 400 °C angewärmt werden. Danach sind zwei Vorwärmstufen einzuhalten: zuerst von ca. 650 °C und anschließend von ca. 850 °C. Gehärtet wird der Warmarbeitsstahl 1.2365 bei 1.020 – 1.050 °C. Als Abschreckmedien dienen Luft, Öl, Druckgas oder ein Warmbad. In Öl kann eine Härte von 51 HRC erzielt werden. Nach dem Härten sollte ein langsames Erwärmen auf Anlasstemperatur im Ofen erfolgen. Dabei sollte je 20 mm Werkstückdicke je eine Stunde gerechnet werden, mindestens jedoch 2 Stunden pro Werkstück. Die Güte 1.2365 sollte zur Zähigkeitssteigerung mindestens zweimal angelassen werden. Ein drittes Anlassen ist ratsam zum zusätzlichen Entspannen.
1.2365: Gute Wasserkühlbarkeit bei gleichzeitiger Temperaturwechselbeständigkeit
In erster Linie lässt sich der Warmarbeitsstahl 1.2365 für thermisch hochbeanspruchte Werkzeuge einsetzen, wie z. B. Strangpresswerkzeuge für die Verarbeitung von Stahl – und Schwermetallen wie Rohrpressdorne, Pressmatrizen und –scheiben, Matrizenhalter und Innenbüchsen. Dank der oben genannten hervorstechenden Eigenschaften ist der Werkzeugstahl 1.2365 weiterhin ein verlässlicher Partner für Druckgusswerkzeuge für Leicht- und Schwermetalle sowie für größere Wandstärken und Formteilpressgesenke bei der Schwermetallverarbeitung. Auch Hersteller, die Werkzeuge in der Schrauben- und Mutternerzeugung wie Matrizen, Vorstaucher, Döpper, Lochdorne und Auswerfer fertigen, schätzen die Güte 1.2365. Oft sind außerdem Werkzeuge in Schmiedepressen wie Gesenkeinsätze, Dorne und Schmiedebacken aus 1.2365 gefertigt. Des Weiteren findet sich der Warmarbeitsstahl 1.2365 häufig in Lochdornköpfen, Lochdornen, Bodenstücken und Stoßbankrollen in der Stahlrohrfertigung wieder.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.