1.2363: Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit als lufthärtender Hochleistungsschnittstahl
Der Werkstoff 1.2363 bzw. X100CrMoV5-1 ist ein lufthärtender Hochleistungsschnittstahl, der sich gemäß der Richtanalyse durch einen 5,25 %-igen Chrom-Gehalt sowie einen Molybdän-Zusatz von 1,05 % auszeichnet. Aufgrund dessen erweist sich dieser Werkstoff als hervorragend geeignet zum Schneiden und Stanzen von Werkstücken mit mittlerer Stärkere, wie z.B. Kaltschlagmatrizen, Abgratwerkzeuge, Druckpfaffen, Gewindewalzbacken sowie Langmesser und Kreisscherenmesser. Die Güte 1.2363 lässt sich reparaturschweißen. Die Gefahr von Rissen, die bei Schweißarbeiten auftreten können, ist allerdings bei diesem Werkstoff, genau wie auch bei allen anderen Werkzeugstählen, vorhanden. Dadurch ist 1.2363 prädestiniert für Umformwerkzeuge in der Automobilindustrie. Typischerweise wird der Werkzeugstahl 1.2363 bei 1.000 °C – 800 °C geschmiedet. Während des Glühprozesses wird der Kaltarbeitsstahl im Ofen entweder für 4 bis 6 Stunden bei 800 °C bis 820 °C weichgeglüht oder alternativ für 2 bis 4 Stunden bei 650 °C spannungsarmgeglüht. Maximal lässt sich durch das Glühen eine Härte von 230 HB erzielen.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.2363 gehören Stabstahl in der Ausführung rund und Sondermaße.
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1.2363: Der Allrounder bei den Härtemedien (geeignet für Luft, Stickstoff Warmbad und Öl)
Im Rahmen der Wärmebehandlung lässt sich 1.2363 vorab auf 450 °C bis 650 °C, danach auf 800 °C bis 850 °C vorwärmen. Im Anschluss ist eine Lufthärtung oder Stickstoffhärtung (bis 200 mm) und eine Warmbadhärtung von 450 °C bis 550 °C oder von 200 °C bis 230 °C oder sogar eine Ölhärtung möglich. Bei scharfkantigen oder komplizierten Werkzeugen ist eine Lufthärtung oder Warmbadhärtung vorzuziehen, wobei die Temperatur mindestens 1 Stunde pro 25 mm konstant gehalten werden sollte. Anschließend kann dieser Werkzeugstahl bei 180°C bis 250°C an der Luft angelassen werden. Zudem kann diese Güte, ähnlich wie 1.2379, sehr gut im Vakuum gehärtet werden. Beim Härten nimmt der Stahl 63 HRC an. Durch Sekundärhärten erzielt man eine hohe Verschleißfestigkeit.
Im Hinblick auf den Anwendungsbereich ist 1.2363 als Platzhalter zwischen zwei weiteren Kaltarbeitsstählen – 1.2842 und 1.2379 – anzusiedeln. Die Bearbeitung des 1.2363 gestaltet sich ähnlich problemlos wie bei 1.2842. Gehärtete Bauteile lassen sich einfach schleifen, wobei Nassschliff zu bevorzugen ist. Ist die Qualität 1.2842 hinsichtlich der Verschleißfestigkeit oder Durchhärtbarkeit nicht ausreichend, der Einsatz von 1.2379 gleichzeitig aber noch nicht erforderlich, so kann die Güte 1.2363 durchaus eine kostengünstige Alternative darstellen.
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