1.2343: Hohe Warmfestigkeit und Zähigkeit
Der Werkstoff 1.2343 bzw. X38CrMoV5-1 ist ein hochzäher Warmarbeitsstahl, der gemäß der Richtanalyse einen 5,05 %-igen Chrom-Gehalt sowie einen Molybdänzusatz von 1,18 % aufweist und aufgrund dessen über eine sehr gute Warmfestigkeit verfügt. Der Werkstoff 1.2343 ist wasserkühlbar und aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung universell verwendbar.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.2343 gehören Stabstahl in der Ausführung rund und Sondermaße.
1.2343: Warmrissunempfindlichkeit als hervorstechende Eigenschaft
Typischerweise wird 1.2343 bei 1.050°C – 850°C geschmiedet. Während des Glühprozesses wird der Warmarbeitsstahl im Ofen für 2 bis 4 Stunden bei 800 bis 820 °C weichgeglüht. Empfehlenswert ist hier eine Haltezeit ca. 3 Stunden. Des Weiteren empfiehlt sich zum Spannungsabbau bei der Herstellung von komplizierten Werkzeugen oder nach umfangreicher Zerspanung auf alle Fälle ein Spannungsarmglühen bei 600°C – 650°C für ca. 2 Stunden mit langsamer Ofenabkühlung. Maximal lässt sich bei diesem Werkzeugstahl durch das Glühen eine Härte von 225 HB erzielen. Wichtig ist es, auf eine geregelte langsame Ofenabkühlung zu achten.
Im Rahmen der weiteren Wärmebehandlung ist die Qualität 1.2343 auf 400°C anzuwärmen. Danach sind zwei Vorwärmstufen einzuhalten: zuerst von ca. 650°C und anschließend von ca. 900°C. Gehärtet wird der Warmarbeitsstahl bei 980°C – 1.020°C. Als Abschreckmedien dienen Luft, Öl oder ein Warmbad. In Öl bzw. im Warmbad wird eine Härte von 52-56 HRC und an der Luft von 50-54 HRC erzielt. Zudem ist diese Güte mindestens zweimal anzulassen. Ein drittes Anlassen zum Entspannen des Materials ist ratsam.
1.2343: Temperaturwechselbeständiger Warmarbeitsstahl mit hoher Warmzähigkeit und gut Wasserkühlbarkeit
In erster Linie lässt sich der Werkstoff 1.2343 für hochbeanspruchte Werkzeuge einsetzen, wie z. B. Werkzeuge für die Verarbeitung von Leichtmetall-Legierungen durch Strangpressen.
Dank der oben genannten hervorstechenden Eigenschaften ist dieser Werkzeugstahl weiterhin ein verlässlicher Partner für Stempel, wie z. B. Pressstempel, Stauchstempel, Abscherstempel oder Stempel für Muttern, Nieten und Schrauben. Auch Hersteller, die Innenbuchsen, Pressscheiben und Matrizen fertigen, schätzen die Güte 1.2343.
Oft sind außerdem Dorne (z. B. Pressdorne, Zentrierdorne, Abscherdorne sowie Dorne in Schmiedemaschinen) aus dem Warmarbeitsstahl gefertigt. Des Weiteren findet sich diese Güte häufig in Druckgussformen, Kernen, Auswerfern sowie Pressgesenken wieder. Abgerundet wird der Anwendungsbereich dieses Warmarbeitsstahls durch Zylinder und Kolben an Kaltkammermaschinen.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.