Mit der Entwicklung der modernen Archäologie und der damit verbundenen Ausgrabungstätigkeit wurde es zunehmend wichtiger, die aufgefundenen historischen Objekte zu erhalten und zu konservieren. In den Räumlichkeiten des LVR-LandesMuseum Bonn, das über eines der modernsten Restaurierungslaboratorien in Europa verfügt, werden historisch relevante Hölzer im Wege der Nassholzkonservierung konserviert. Denn eine unkontrollierte Austrocknung des Holzes nach der Bergung würde die Zellen des Holzes kollabieren und sich zusammenziehen lassen, was eine starke Deformationen der Holzteile zur Folge hätte und eine Rekonstruktion von Schiffen, Brunnen oder Wasserleitungen unmöglich machen würde.
Hier werden Teile einer fast 1800 Jahre alten römischen Wasserleitung, welche bei Erdarbeiten im Braunkohletagebau entdeckt wurden, in ein Tränkungsbad gegeben, um das Wasser in den Zellen der Hölzer durch einen wachsartigen Kunststoff (Polyethylenglykol, kurz: PEG) zu ersetzen und so die Zellstruktur zu festigen und zu erhalten. In den Edelstahlbehältern in Gitterboxform, deren Vormaterial von der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH geliefert wurde, können die Objekte schonend in die Becken eingebracht werden. Nach dem Trocknen in einer Gefriertrocknungsanlage können die fertig restaurierten Teile zusammengesetzt und im Museum ausgestellt werden.




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Fotos: Hartke, LVR-LandesMuseum Bonn
www.landesmuseum-bonn.lvr.de