1.4878 – Das Werkstoffdatenblatt

1.4878: Hitzebeständiger Edelstahl mit guter Zunderbeständigkeit bis ca. 850 °C

Der Werkstoff 1.4878 bzw. X8CrNiTi18-10 ist ein austenitischer, hitzebeständiger Chrom-Nickel-Stahl, der sich durch seine gute Zunderbeständigkeit für Bauteile bis ca. 850 °C und hohe Warmfestigkeit auszuzeichnen vermag. Er ist in Aufbau und Struktur mit dem Werkstoff 1.4541 vergleichbar und besitzt wie dieser eine gute Korrosionsbeständigkeit. Dennoch sollte 1.4878, genau wie 1.4541, nicht über längere Zeiträume mit Meerwasser, Seeluft oder Kochsalz bzw. Natriumchlorid (NaCl) in Kontakt treten, um Lochkorrosion zu vermeiden. Findet 1.4878 über einen längeren Zeitraum in oxidierenden Medien Verwendung, so darf die Temperatur max. 850 °C betragen, in oxidierenden und zugleich schwefelhaltigen Medien sogar nur 750 °C. Gemäß der Richtanalyse enthält der nichtrostende Stahl max. 0,1 % Kohlenstoff, 1,0 % Silicium, max. 2,0 % Mangan, max. 0,045 % Phosphor, max. 0,015 % Schwefel, 17,0 bis 19,0 % Chrom sowie 9 bis 12 % Nickel und fünfmal soviel Titan-Gehalt wie Kohlenstoffanteile, jedoch nicht mehr als 0,80 %.

Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH in dem Werkstoff 1.4878 zählen warmgewalzte und kaltgewalzte Bleche, gesägte Sondermaße, Bandstahl, Stabstahl (rund, flach, vierkant, sechskant), Brennzuschnitte, Draht und Profile. Ferner sind auch geschweißte und nahtlose Rohre samt Rohrzubehör erhältlich.

1.4878: Gute Schweißbarkeit mit allen gängigen Schweißverfahren, sehr gut für Laserstrahlschweißen geeignet

Zum Schweißen ist die Qualität 1.4878 gut geeignet. So erweist sich 1.4878 infolge seines Titan-Zusatzes beim Schweißen als beständig gegen interkristalline Korrosion unabhängig von der Stärke des Werkstücks. Eine Vorwärmung oder Nachbehandlung stellt sich hierbei zumeist als überflüssig heraus. Grundsätzlich kann auf alle gängigen Schweißverfahren zurückgegriffen werden. Am weitesten verbreitet sind allerdings das WIG-Schweißen, MAG-Schweißen Massiv-Draht, Lichtbogenschweißen (E), UP-Schweißen und allen voran Laserstrahlschweißen. Beim Schweißen sollte darauf geachtet werden, dass die Zwischenlagentemperatur von 150°C nicht überschritten wird, denn 1.4878 hat als austenitischer Stahl eine um 70% geringere Wärmeleitfähigkeit als unlegierte Stähle. Da der Schmelzpunkt infolgedessen herabgesetzt ist, ist beim Schweißen darauf zu achten, dass mit verminderter Wärmezufuhr gearbeitet wird. Hinzu kommt, dass dieser Stahl einen erheblich höheren Wärmeausdehnungskoeffizienten als unlegierter Stahl hat, sodass mit einem größeren Verzug des Werkstücks zu rechnen ist. Es sind folglich sämtliche Maßnahmen, die dem entgegenwirken, in besonderem Maße zu berücksichtigen. Hierzu zählen z.B. das Pilgerschrittschweißen, wechselseitiges Schweißen von X-Nähten oder auch der Einsatz von zwei Schweißern bei großen Bauteilen.

Zudem neigt 1.4878 in Verbindung mit austenitischem Schweißgut zu Heißrissbildung, die jedoch dadurch beschränkt werden kann, dass das Schweißgut einen geringen Ferrit-Gehalt von bis zu 10% aufweist. Es ist in dünnen Lagen zu schweißen, da dies die Abkühlgeschwindigkeit erhöht und somit die Gefahr der Heißrissbildung reduziert.

Sehr gut geeignet ist 1.4878 für das Laserstrahlschweißen, das es dem Verwender ermöglicht, bei Schweißfugenbreiten, die kleiner als 0,3 mm bzw. 0,1 mm Erzeugnisdicke sind, auf die Verwendung von Schweißzusatzstoffen komplett zu verzichten. Bei größeren Fugenbreiten empfiehlt sich der Einsatz artgleicher Zusatzwerkstoffe. Die Schweißnaht ist bei Vermeidung einer Oxidation der Nahtfläche genauso korrosionsbeständig wie der Grundwerkstoff. Hervorzuheben ist, dass beim Laserstrahlschweißen eine Heißrissgefährdung der Schweißnaht bei richtigem Einsatz nicht gegeben ist.

Zum Zerspanen ist dieser hitzebeständige Edelstahl nur schlecht geeignet. Zu beachten ist, dass eine Karbidbildung auftreten kann, die zu einem verstärkten Verschleiß führt. Die Wärmeleitfähigkeit des austenitischen Stahls ist als eher gering einzuordnen, da sie nur ca. ein Drittel derer von unlegierten Stählen beträgt. Infolgedessen empfiehlt sich bei der Verarbeitung von 1.4878 stets eine hinreichende Kühlung sowie die Verwendung von qualitativ hochwertigem Werkzeug. Des Weiteren eignet sich die Güte 1.4878 sowohl für das Kaltstauchen als auch für die Kaltumformung, wodurch dich die im abgeschreckten Zustand noch schwache Magnetisierbarkeit erhöht.

Zum Schutz der Passivierung sollte die Güte 1.4878 bei der Verarbeitung ausschließlich mit nichtrostenden Arbeitsmitteln wie nichtrostenden Stahlbürsten in Berührung kommen. Wichtig ist das Beizen von vorher gebürsteten Nahtbereichen durch Tauchbeizen oder Sprühbeizen. Danach ist unbedingt eine sorgfältige Spülung mit Wasser vorzunehmen.

1.4878: Werkstoff für Hochtemperaturbauteile im Ofenbau, Apparatebau und Maschinenbau

1.4878 - Das Werkstoffdatenblatt bei Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH Wuppertal

Der hitzebeständige Edelstahl 1.4878 hat sich als Werkstoff für solche Bauteile etabliert, von denen eine Hitzebeständigkeit bis ca. 850 °C bei zugleich guten mechanischen Eigenschaften verlangt wird. Allgemein eignet sich 1.4878 daher für den Einsatz von Teilen im Hochtemperaturbereich und findet vornehmlich Verwendung im Industrieofen- und Apparatebau. Aus ihm werden Glühöfen, Muffelöfen sowie Härtekästen konstruiert. Oftmals wird der austenitische Stahl zudem im Bereich der Automobilindustrie, Bauindustrie sowie chemischen Industrie eingesetzt. Neben der Lebensmittelindustrie schätzen auch die Luftfahrt und der Maschinenbau sowie Stahlwerke und Schmelzhütten die hitzebeständige Güte als verlässlichen Partner.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Werkstoff 1.4878
Werkstoff-Nummer 1.4878 Normbezeichnung X8CrNiTi18-10
Alloy DIN X8CrNiTi18-10
EN X12CrNiTi18-9 AMS
AISI AISI 321H UNS  UNS S32109
EN AMS
BS ASTM
NACE SAE
Vd-TÜV ELI
Beschreibung:
Nichtrostender Edelstahl, hitzebeständig
Verwendung und Eigenschaften
1.4878 eignet sich für Teile, die hohen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Das Einsatzgebiet des 1.4878 umfasst somit z.B. Glühhauben, Glühmuffeln, Glühgestelle, Glühkörbe, Zementationskästen und Härtekästen.
Eigenschaften
Dichte 8 kg/dm³
Schmieden
Weichglühen
Glühhärte
Spannungsarmglühen
Vorwärmen zum Härten
Härte  210 HB
Anlassen
Rm min 500 N/mm²
Rp 0,2 min  230 N/mm²
Dehnung min  30%
Rm max 700 N/mm²
Rm 0,2 max  300 N/mm²
Dehnung max  40%
Elemente C Cr Mn P S Si Ni Ti Mo V
min 17  9,0
max 0,1 19 2,0  0,045 0,015 1,0  12,0  5x%C ≤ 0,80

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über die Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und/ oder Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

1.5918 – Das Werkstoffdatenblatt

1.5918: Einsatzstahl für verschleißbeanspruchte Bauteile

Der Werkstoff 1.5918 bzw. 17CrNi6-6 ist ein chrom-nickellegierter Einsatzstahl mit einer maximal zu erreichenden Härte von 255 HB. Verwendet wird dieser Stahl vor allem für verschleißbeanspruchte Bauteile, die über eine hohe Zähigkeit und eine Kernfestigkeit von 900 bis 1200 N/mm2 verfügen müssen. Gemäß der Richtanalyse enthält 1.5918 max. 0,20 % Kohlenstoff, max. 1,7 % Chrom, max. 0,9 % Mangan, max. 0,4 % Silicium sowie max. 1,7 % Nickel.

Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH in dem Werkstoff 1.5918 zählt Stabstahl (rund, flach, vierkant, sechskant) in gewalzter oder alternativ blanker Ausführung.

1.5918: Kern- oder Randhärter mit guten Zähigkeitseigenschaften

Der Werkstoff 1.5918 lässt sich einsatzhärten. Hierunter ist das Aufkohlen, Härten und Anlassen eines Werkstücks mit einem Kohlenstoffanteil zwischen 0,1% bis 0,25 % zu verstehen.

Während des Aufkohlungs-Prozesses wird Kohlenstoff aus einem Kohlenstoff abgebenden Medium über die Materialoberfläche des Bauteils in das Werkstück übertragen. Die Diffusionsrichtung des Kohlenstoffs ist von der angereicherten Oberfläche in Richtung Material-Kern, wobei der Kern bei der Aufkohlung in der Regel seinen ihm eigenen Basiskohlenstoffgehalt behält. Typische Verfahren zur Aufkohlung sind bspw. das Aufkohlen in einer Salzschmelze, in Kohlungspulver/ -granulat, in Gasatmosphäre oder auch das Aufkohlen im Unterdruck.

Folge des Aufkohlens ist, dass das Werkstück – von außen nach innen gesehen – über unterschiedliche Kohlenstoffgehalte verfügt. Voraussetzung für das Härten des Materials ist die Kenntnis des Kohlenstoffgehalts. Da dieser bei einem der Aufkohlung unterzogenen Werkstück jedoch differiert, ist beim Härten des Werkstücks entweder von dessen Kohlenstoffgehalt in den Randschichten, oder von dessen Kohlenstoffgehalt im Innern auszugehen.

1.5918 kann sowohl kern-, als auch randgehärtet werden. Bei beiden Verfahren ist das Material nach dem Aufkohlen zunächst auf Raumtemperatur abzukühlen, um es sodann auf die Härtetemperatur zu erwärmen.

Beim Kernhärten wird das Material auf eine Behandlungstemperatur zwischen 830°C und 870°C gebracht. Das sich hieran anschließende Abschrecken – also die schnelle Abkühlung des Werkstücks – erfolgt im Ölbad. Das Gefüge des Werkstücks wird aufgrund dieses Vorgangs im Kern sehr fein, während die Randschicht zugleich überhitzt gehärtet wird.

Entscheidet man sich für das Randhärten, so ist das Werkstück auf eine Temperatur zwischen 780°C und 820°C zu erwärmen und anschließend im Ölbad abzuschrecken.

Die an das Härten folgende Anlasstemperatur steht in Abhängigkeit zu der angestrebten Festigkeit. Gehärteter Stahl wird umso weicher, je höher man ihn anlässt. Zu beachten ist hierbei, dass das Anlassen so schnell wie möglich nach dem Härtevorgang durchzuführen ist, um die Bildung von Rissen zu vermeiden. Zu empfehlen ist eine Anlassbehandlung in einem Temperaturbereich zwischen 150°C – 200°C mit einer anschließenden Abkühlung an der Luft.

Zum Schweißen ist die Qualität 1.5918 geeignet.

Die Warmformgebung der Güte 1.5918 findet in einem Temperaturbereich zwischen 1.100°C und 850°C statt.

1.5918: Edelbaustahl für hochbeanspruchte Bauteile im Automobil- und Maschinenbau

1.5918 - Das Werkstoffdatenblatt bei Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH Wuppertal

Der Edelbaustahl 1.5918 hat sich u.a. als Werkstoff für solche hochbeanspruchten Bauteile wie z.B. Antriebskegelräder, Ritzel, Teller- und Zahnräder, Wellen, Bolzen, Vorlegewellen etc., etabliert, die im Automobil- und Getriebebau sowie im Allgemeinen Maschinenbau zum Einsatz kommen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Werkstoff 1.5918
Werkstoff-Nummer 1.5918 Normbezeichnung 17CrNi6-6
Alloy DIN 17CrNi6-6
EN EN 10 084 AMS
AISI  AISI 3115 UNS
EN AMS
BS ASTM
NACE SAE  SAE 3115
Vd-TÜV ELI
Beschreibung:
Edelbaustahl/Einsatzstahl
Verwendung und Eigenschaften
Die Güte 1.5918 ist ein CrNi-legierter Einsatzstahl für hochbeanspruchte Bauteile, die eine hohe Zähigkeit und eine Kernfestigkeit von 900-1200 N/mm² aufweisen. Einsatz findet 1.5918 verstärkt im Automobilbau und Getriebebau. Dort wird 1.5918 z.B. für Antriebskegelräder, Ritzel, Tellerräder, Zahnräder, Wellen, Bolzen und Vorgelegewellen verarbeitet.
Eigenschaften
Dichte 8 kg/dm³
Schmieden
Weichglühen
Glühhärte
Spannungsarmglühen
Vorwärmen zum Härten
Härte
Anlassen
Rm min 780 N/mm²
Rp 0,2 min
Dehnung min  10%
Rm max 1080 N/mm²
Rm 0,2 max
Dehnung max  10%
Elemente C Cr Mn P S Si Ni Al Mo V
min  0,14 1,4  0,5  1,4
max 0,20 1,7 0,9 0,4  1,7

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über die Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und/ oder Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

1.4923 – Das Werkstoffdatenblatt

1.4923: Hochwarmfester Chrom-Stahl bis zu Einsatztemperaturen von max. 580°C

Der Werkstoff 1.4923 bzw. X22CrMoV12-1 ist ein nichtrostender, hochwarmfester Chrom-Stahl mit einer maximal zu erreichenden Härte von 590 HV. Er verfügt über einen Molybdän- und Vanadium-Zusatz und kann bis zu einer Temperatur von 580°C eingesetzt werden. Aufgrund des relativ geringen Chrom-Gehalts von 11,0 bis max. 12,5 % und des daraus resultierenden PREN-Wertes von 16,0 – 18,0 ist die Korrosionsbeständigkeit des 1.4923 als eher gering bis mittelmäßig zu bezeichnen. Deshalb sollte er nicht mit Meerwasser, Seeluft oder Kochsalz bzw. Natriumchlorid (NaCl) in Kontakt treten, um Lochkorrosion zu vermeiden. In chlorfreiem Süßwasser in ländlicher bzw. städtischer Atmosphäre ist die Korrosionsbeständigkeit hingegen als befriedigend zu bewerten. Zudem ist 1.4923 beständig gegen Wasserdampf, wobei sich die Korrosionsbeständigkeit durch nachträgliches Polieren oder Schleifen der Oberfläche zusätzlich erhöhen lässt. Gemäß der Richtanalyse enthält der nichtrostende Stahl max. 0,24 % Kohlenstoff, max. 12,5 % Chrom, max. 0,9 % Mangan, max. 0,025 % Phosphor, max. 0,015 % Schwefel, max. 0,5% Silicium, max. 1,2 % Molybdän sowie max. 0,35% Vanadium und max. 0,8% Nickel.

Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH in dem Werkstoff 1.4923 zählen gesägte Sondermaße, Stabstahl (rund, flach, vierkant, sechskant) sowie Brennzuschnitte. Ferner sind auch geschweißte und nahtlose Rohre samt Rohrzubehör erhältlich.

1.4923: Optimale mechanische Eigenschaften im vergüteten Zustand

Der martensitische 1.4923 verfügt im vergüteten Zustand über gute mechanische Eigenschaften.

Zu beachten ist, dass dieser Stahl in zwei verschiedenen Festigkeitsstufen verfügbar ist: Die Festigkeitsstufe QT1 verfügt über eine Zugfestigkeit von 800 bis 950 N/mm2, sowie über eine Streckgrenze von mind. 600 N/mm2. 1.4923 darf nur im wärmebehandelten Zustand und Festigkeitsstufe QT1 nach der Druckgeräte-Richtlinie 97/23 EG in Druckgeräten verbaut werden. Eine Streckgrenze von mind. 700 N/mm2 und eine Zugfestigkeit von 900 bis 1.050 N/mm2 zeichnen die zweite Festigkeitsstufe QT2 aus.

Gehärtet wird dieser Stahl durch ein Halten der Temperatur in einem Bereich zwischen 1.020°C und 1.070 °C. Das Abschrecken – also die schnelle Abkühlung des Werkstücks – erfolgt anschließend an der Luft, im Öl-Bad oder in einer wässrigen Polymerlösung. Die an das Härten folgende Anlasstemperatur steht in Abhängigkeit zu der angestrebten Festigkeit. Gehärteter Stahl wird umso weicher, je höher man ihn anlässt. Zu beachten ist hierbei, dass das Anlassen so schnell wie möglich nach dem Härtevorgang durchzuführen ist, um die Bildung von Rissen zu vermeiden. Zu empfehlen ist eine Anlassbehandlung in einem Temperaturbereich zwischen 640°C – 740°C mit einer anschließenden Abkühlung an der Luft.

Zum Schweißen ist die Qualität 1.4923 nur bedingt und unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen geeignet. So ist das Werkstück unbedingt auf 400°C bis 450°C vorzuwärmen und auf die Einhaltung einer Zwischenlagentemperatur von 400°C bis 500° C zu achten. Unmittelbar im Anschluss an das Schweißen kann das Material ohne weiteres weichgeglüht oder vergütet werden. Es empfiehlt sich, die Schweißverbindung vor einer Anlassbehandlung langsam auf eine Temperatur zwischen 100°C und 150°C – und damit unter den Martensitpunkt – abzukühlen. Eine Abkühlung des Werkstücks auf Raumtemperatur ist hingegen zu vermeiden, um die Gefahr der Rissbildung zu minimieren.

Geschmiedet wird die Güte 1.4923 in einem Temperaturbereich zwischen 1.180°C und 950°C. Zuvor ist das Werkstück langsam auf 850°C und dann schneller auf 1.150°C bis 1.180°C zu erwärmen. Danach hat eine langsame Abkühlung in trockenen Aschen oder ähnlichen Medien, die eine langsame Abkühlung gewährleisten, zu erfolgen. Im Anschluss hieran hat eine – wie oben dargestellte – Wärmebehandlung zu erfolgen.

Zum Zerspanen ist dieser hochwarmfeste Edelstahl grundsätzlich gut geeignet, wobei die Bearbeitbarkeit des Materials unmittelbar von dessen Härte und Festigkeit abhängt. Des Weiteren eignet sich die Güte 1.4923 bedingt für das Kaltstauchen und für die Kaltumformung.

1.4923 ist magnetisierbar.

1.4923: Hochwarmfester Werkstoff für Bauteile im Turbinenbau, in der Reaktortechnik sowie in der Luft- und Raumfahrt

1.4923 - Das Werkstoffdatenblatt bei Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH Wuppertal

Der hochwarmfeste Edelstahl 1.4923 hat sich als Werkstoff für solche Bauteile etabliert, die im Turbinenbau, in der Reaktortechnik sowie in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. Ebenso wird dieser Werkstoff bevorzugt im Druck- und Dampfkesselbau eingesetzt. Aus ihm werden zudem häufig Schrauben hergestellt, da dieser Werkstoff auch in dünnen Durchmessern gut lieferbar ist.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Werkstoff 1.4923
Werkstoff-Nummer 1.4923 Normbezeichnung X22CrMoV12
Alloy DIN X22CrMoV12
EN X21CrMoNiV12-1 AMS
AISI UNS
EN AMS
BS ASTM
NACE SAE
Vd-TÜV ELI
Beschreibung:
Hochwarmfester Edelstahl
Verwendung und Eigenschaften
Bei 1.4923 handelt es sich um einen hochwarmfesten Edelstahl, der bis zu einer maximalen Temperatur von ca. 580°C eingesetzt werden kann. Zusätzlich zu seinen guten mechanischen Eigenschaften weist 1.4923 eine gute Schweißeignung und Schmiedbarkeit auf. Verwendet wird 1.4923 insbesondere für Bauteile in der Reaktortechnik und chemische Industrie. 1.4923 eignet sich ferner für Turbinen sowie den Dampfkesselbau und Rohrleitungsbau.
Eigenschaften
Dichte 7,7 kg/dm³
Schmieden
Weichglühen 750 – 780°C
Glühhärte
Spannungsarmglühen
Vorwärmen zum Härten
Härte
Anlassen
Rm min QT1 800 N/mm², QT2 900 N/mm²
Rp 0,2 min QT1 600 N/mm², QT2 700 N/mm²
Dehnung min QT1 14%, QT2 11%
Rm max QT1 950 N/mm², QT2 1.050 N/mm²
Rp 0,2 max
Dehnung max
Elemente C Cr Mn P S Si Ni Al Mo V
min  0,18 11,0  0,4 0,3  0,8  0,25
max 0,24 12,5 0,9 0,025 0,015 0,5 0,8  1,2  0,35

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über die Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und/ oder Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.