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2.4858 / Alloy 825: Gute Beständigkeit gegenüber oxidierenden und reduzierenden Säuren sowie Alkalien
Der Werkstoff 2.4858, NiCr21Mo oder Alloy 825 enthält 38,0-46,0 % Nickel, 19,5-23,5 % Chrom, mind. 20 % Eisen, max. 0,05 % Kohlenstoff, max. 1,0 % Mangan, max. 0,5 % Silicium, max. 1,0 % Cobalt, 1,5-3,0 % Kupfer, max. 0,2 % Aluminium, 0,6-1,2 % Titan, max. 0,025 % Phosphor, max. 0,03 % Schwefel und 2,5-3,5 % Molybdän. Bezüglich der chemischen Zusammensetzung finden je nach Hersteller verschiedene Normen Anwendung. Sofern eine spezifische chemische Analyse erwünscht wird, ist diese im Vorfeld der Auftragsvergabe zu definieren. Die vollaustenitische Güte 2.4858 verfügt über eine hohe Beständigkeit gegenüber durch Chlor hervorgerufene Lochkorrosion und Spaltkorrosion und zeichnet sich durch praktische Unempfindlichkeit gegenüber Spannungsrisskorrosion aus. Somit ist diese Nickel-Eisen-Chrom-Legierung mit Zusätzen von Titan, Molybdän und Kupfer weniger anfällig für derartige Angriffe als herkömmliche Nickel-Chrom-Stähle. Alloy 825 zeichnet sich durch eine gute Beständigkeit gegenüber oxidierenden und reduzierenden Säuren wie auch Alkalien aus. 2.4858 zeigt nicht nur im Kontakt mit Chloridlaugen eine zuverlässige Widerstandskraft, sondern auch mit Salpetersäure, Phosphorsäure, organischer Säure und Mischsäuren. Die Beständigkeit bleibt auch dann aufrecht erhalten, wenn die Säuren erhitzt werden und höhere Konzentrationen an Schwefelsäure vorliegen. In Atmosphären mit Einflüssen von Seewasser oder Ammoniak beweist sich Alloy 825 ebenfalls als resistent. Gekennzeichnet wird 2.4858 ferner durch eine gute Zähigkeit bei dauerhaften Einsätzen im Temperaturbereich bis ca. 550 °C. Alloy 825 ist darüber hinaus für Druckbehälter zugelassen: nach VdTÜV bis 450 °C und nach ASME bis 538 °C. Bei Temperaturen bis ca. 550 °C weist 2.4858 gute mechanische Eigenschaften auf. So nimmt Alloy 825 Werte von mind. 550 MPa für die Zugfestigkeit, mind. 220 MPa für die Streckgrenze und mind. 30 % für die Dehnung an.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 2.4858 / Alloy 825 gehören Stäbe in der Ausführung rund und Rundrohre.
2.4858 / Alloy 825: Gute Warmumformung und Kaltumformung sowie gute spanabhebende Bearbeitbarkeit
Bei der Güte 2.4858 ist die Warmumformung und Kaltumformung gut durchführbar. Die Warmformgebung findet im Temperaturbereich von 1150 – 900 °C statt. Das Werkstück ist im Anschluss umgehend mithilfe von Luft oder Wasser abzukühlen. Zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und der Mikrostruktur bietet sich eine Wärmebehandlung mit schneller Wasserabkühlung an. Im Stärkenbereich bis ca. 3 mm ist es ebenfalls möglich, das Werkstück schnell an der Luft abzukühlen. Für das Weichglühen bzw. Stabilglühen ist der Temperaturbereich von 920 bis 980 °C – idealerweise 940 °C – anzustreben. Anschließend ist beschleunigt mit Wasser abzukühlen. Nach dem Glühen kann die Kaltumformung erfolgen. Dabei ist die im Vergleich zu austenitischen Edelstählen erhöhte Neigung zur Kaltverfestigung zu berücksichtigen, indem die Werkstücke z. B. bei starker Beanspruchung zwischengeglüht werden. Übersteigt die Kaltumformung 15 %, so ist ein abschließendes Weichglühen erforderlich. Die spanabhebende Bearbeitung lässt sich bei Alloy 825 gut durchführen. Aufgrund der Kaltverfestigung sind geringe Geschwindigkeiten beim Schneiden, möglichst geringer Vorschub und steter Eingriff des Werkzeugs zu gewährleisten. Zur Unterschreitung des Verfestigungsbereichs sollte genügend Schnitttiefe eingestellt werden. Das metallisch blanke, geglühte Werkstück muss vor der Bearbeitung frei von Schmutz und Spannungen sein. Zum Schweißen von Alloy 825 eignen sich alle gebräuchlichen Schweißverfahren wie das MIG-Schweißen, WIG-Schweißen oder Lichtbogenschweißen. Wärme bitte nur in geringem Maße einbringen. Erforderlich ist ein absolut separater Arbeitsplatz, getrennt von C-Stahl-Arbeitsplätzen, größte Sauberkeit und Vermeidung von Zugluft bei Schutzgasschweißen. Finden Werkzeuge Anwendung, bitte nur solche verwenden, die rein für Nickellegierungen und Edelstahl benutzt werden. Dies gilt auch für Edelstahlbürsten. Sämtliche Maschinen und Werkzeuge sind so auszurüsten, dass über diese Anlagen, keine Eisenpartikel in das Werkstück eindringen können. Die Schweißnaht ist durch Drehen, Fräsen oder Hobeln vorzubereiten. Die Reinigung der Naht und des Schweißzusatzes erfolgt durch Aceton. Ein Schleifprozess darf nur ohne Hitzeentwicklung durchgeführt werden.
2.4858 / Alloy 825: Verlässlicher Partner für chemische Industrie und Offshoretechnik durch hohe Korrosionsbeständigkeit
Zum Anwendungsbereich von Alloy 825 zählt hauptsächlich die chemische Industrie bzw. die chemische Verfahrenstechnik. Infolge seiner hohen Korrosionsbeständigkeit wird der Werkstoff 2.4858 vielfach für Anlagen mit Kontakt zu Säuren wie Phosphorsäure und Schwefelsäure genutzt. So werden aus Alloy 825 Teile für Beizanlagen und Beizeinrichtungen wie Heizschlangen, Pumpen, Filter, Rührwerke, Ketten, Kessel, Behälter und Körbe gefertigt. Im Rahmen der Herstellung von Phosphor werden aus 2.4858 produzierte Tauchrohre, Verdampfer, Wäscher und Wärmetauscher eingesetzt. Dank der Beständigkeit gegenüber Seewasser und Meerwasser besteht ein weiterer Anwendungsbereich in der Offshoretechnik. Dort findet sich 2.4858 u. a. in Anlagen zur Entsalzung von Meerwasser und zur Aufbereitung von Salz. Aus Alloy 825 werden dafür u. a. Wärmetauscher sowie durch Seewasser gekühlte Tauchrohre an Wärmetauschern gefertigt. Bei der Förderung von Erdöl und Erdgas findet 2.4858 des Weiteren Einsatz für Verdampfer, Wäscher und Rohrleitungen. Durch seine hohe Korrosionsbeständigkeit genügt Alloy 825 zudem den maximalen Anforderungen, die an nukleare Brennelemente gestellt werden, die in Kontakt zu Säuren wie Salpetersäure und Schwefelsäure oder auch zu Ätznatron treten. Nicht zuletzt vertraut die Lebensmittelindustrie auf die Güte Alloy 825.
Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.