Werkstoffdatenblatt 1.4006
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Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.
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1.4006: Martensitischer Edelstahl bietet gute mechanische Eigenschaften
1.4006 trägt den Kurznamen X12Cr13 und ist ein martensitischer Edelstahl. Gemäß der Richtanalyse besteht 1.4006 aus 0,08 – 0,15 % Kohlenstoff, max. 1,00 % Silizium, max. 1,50 % Mangan, max. 0,040 % Phosphor, 11,5 – 13,5 % Chrom und 0,75 % Nickel. Der Anteil von Schwefel beträgt gemäß EN 10088-1 max. 0,015 % und gemäß EN 10088-3 max. 0,030 %. Je nach Verarbeitung empfehlen sich unterschiedliche Schwefelgehalte. Muss der Anwender die Oberfläche polieren, ist ein Höchstwert von 0,015 % von Vorteil. Für das Schweißen sollte der Gehalt an Schwefel auf 0,008 % bis 0,030 % begrenzt werden und für die spanende Bearbeitung auf 0,015 % bis 0,030 %. Kundenindividuelle Anpassungen der chemischen Analyse können für werksfähige Mengen ab ca. 4 to. und ein Vielfaches dieser aus Neufertigung geprüft werden.
Der Chromstahl 1.4006 verfügt über gute mechanische Eigenschaften. Im Zustand geglüht besitzt 1.4006 eine Härte von max. 220 HB 30, während die Zugfestigkeit Rm bei max. 730 MPa und die Bruchdehnung A5 bei mind. 20% liegen. Im Zustand vergütet weist 1.4006 bei Stärken bis 160 mm eine Streckgrenze Rp0,2 von 450 Mpa und eine Zugfestigkeit Rm von 650 – 850 MPa auf. Der Mindestwert beträgt 15 % für die Bruchdehnung A5 und 55 % für die Einschnürung Z. Für die Kerbschlagarbeit AV fallen gemäß ISO-V Werte von mind. 25 J an. Des Weiteren ist der Werkstoff 1.4006 ferromagnetisch.
Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH bei der Güte 1.4006 gehören Stabstahl in der Ausführung rund und Sondermaße.
1.4006: Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit durch Oberflächenbehandlung
Der nichtrostende Chromstahl 1.4006 verfügt über einen PREN-Wert von 12,0 bis 14,0. Somit kennzeichnet den Edelstahl eine gute Korrosionsbeständigkeit in solchen Atmosphären, die weniger scharfe Angriffsmittel und vor allem keinen Chloridanteil aufweisen. In der Regel ist der Werkstoff 1.4006 gegen Angriffsmittel wie Wasserdampf, Seife, Lösungsmittel, Salpetersäure oder organische Säure beständig. Hingegen führen sowohl Natriumchlorid als auch Meerwasser zu Lochkorrosion. Ebenso zeigt die Güte 1.4006 eine Unbeständigkeit gegen Schwefelsäure und in bedingtem Maße Ameisensäure. Konzentrationen von Ameisensäure ab 10 % und Schwefelsäure ab 1 % bei 20 °C Raumtemperatur lassen die Anwendung des nichtrostenden Stahls 1.4006 nicht zu. In oxidierender Umgebung ist die Korrosionsbeständigkeit gewöhnlich im Temperaturbereich bis ca. 600 °C gegeben.
Um die Korrosionsbeständigkeit von 1.4006 zu verbessern, bietet es sich an, eine Oberflächenbehandlung durchzuführen. Dazu sollte man das Werkstück aus 1.4006 glätten bzw. polieren. Zum Hochglanzpolieren ist 1.4006 ebenfalls geeignet. Es ist unbedingt dafür Sorge zu tragen, dass keine Rückstände an der Oberfläche verbleiben. Führt die Oberflächenbehandlung nicht zur gewünschten Korrosionsbeständigkeit, so ist eine dem Einsatzzweck entsprechende Güte mit höherer Korrosionsbeständigkeit wie z. B. 1.4122 in Betracht zu ziehen.
1.4006: Zustände weichgeglüht +A und vergütet +QT 650 sowie NACE-Standard durch Wärmebehandlung einstellbar
Die Warmformgebung – bestehend aus Schmieden und Walzen – erfolgt bei 1.4006 im Temperaturbereich zwischen 1100 – 800 °C mit einer gemächlichen Abkühlung an der Luft, in trockener Asche oder im Ofen. Das Freiformschmieden und Gesenkschmieden findet bei 1.4006 typischerweise keine Anwendung. Zum Weichglühen für den Lieferzustand +A sind Temperaturen von 745 – 825 °C einzustellen und 2 bis 6 Stunden zu halten. Danach wird erneut eine gemächliche Abkühlung an der Luft oder im Ofen vorgenommen. Zur Erzielung des Lieferzustands +QT 650, bei dem 650 den Mindestwert der Festigkeit darstellt, ist 1.4006 im Temperaturbereich von 950 – 1000 °C zu härten. Im Anschluss ist auf ein schnelles Abschrecken an der Luft oder in Öl zu achten. Um die Festigkeit von 650 – 850 MPa zu erreichen, sollte man 1.4006 anschließend bei Temperaturen von 780 – 680 °C anlassen und an der Luft abkühlen. Die Härteannahme beträgt ca. 1030 MPa, d. h. umgerechnet ca. 305 HB 30 oder ca. 31 HRC. Mithilfe einer entsprechenden Wärmebehandlung kann die Güte 1.4006 den NACE-Standard erreichen. Zur Versprödung neigt 1.4006 nur geringfügig.
1.4006: Ausgezeichnete Schweißbarkeit und gute Spanbarkeit
Neben der Magnetisierbarkeit bietet 1.4006 eine hervorragende Schweißbarkeit. Angewendet werden können die gängigen Schweißverfahren. Empfehlenswert ist z. B. das Lichtbogenschweißen, welches Vorzug vor dem Widerstandsschweißen und autogenen Schweißen bzw. Gasschmelzschweißen erhalten sollte. Bedingt durch die hohe Festigkeit von 1.4006 und eventuell auftretender Versprödungen ist beim Schweißen möglichst auf Gase, die Stickstoff und Wasserstoff enthalten, zu verzichten. Das Werkstück aus 1.4006 sollte der Anwender vor dem Schweißen auf ca. 100 – 300 °C vorwärmen und im Anschluss an das Schweißen bei ca. 650 – 750 °C glühen. Die Streckenenergie gilt es so niedrig wie möglich zu halten, um die Grobkornbildung in der Wärmeeinflusszone einzuschränken.
Darüber hinaus charakterisiert 1.4006 eine gute Spanbarkeit, die nichtsdestotrotz von der jeweiligen Festigkeit und Härte abhängt und jener von Baustahl mit vergleichbarer Härte ähnelt. Für die Automatenbearbeitung ist 1.4006 ebenfalls geeignet. Obwohl sich 1.4006 gemäß DIN EN 10263-5 für die Kaltmassivumformung eignet, findet die Kaltumformung nur wenig statt. Das Kaltstauchen ist beispielsweise für 1.4006 ungewöhnlich.
1.4006: Korrosionsbeständiger Edelstahl für Wasserbau, Maschinenbau, Lebensmittelindustrie und Erdölindustrie
Bedingt durch seine gute Korrosionsbeständigkeit in milder Atmosphäre findet der Edelstahl 1.4006 in erster Linie Einsatz im Wasserbau. So wird 1.4006 in der Regel für Teile verwendet, die neben Wasser und Dampf nur mit weiteren weniger starken Angriffsmitteln in Kontakt treten. Zu finden ist die Güte 1.4006 aus diesem Grund u. a. in der Pumpenindustrie, die diesen Chromstahl bei der Herstellung von Pumpen nutzt. Des Weiteren zählen zum Anwendungsbereich von 1.4006 die Umwelttechnik und Energietechnik, die insbesondere durch die Wasserenergie vertreten wird. Der Edelstahl 1.4006 genügt weiterhin den hohen Ansprüchen im Umgang mit Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang dient der Chromstahl 1.4006 nicht nur der Lebensmittelindustrie als verlässlicher Partner, sondern auch der Küchenbau vertraut auf diesen Werkstoff zur Fertigung von Kücheneinrichtung. Dadurch dass sich 1.4006 zum Polieren und auch Hochglanzpolieren eignet, findet der Edelstahl des Öfteren Einsatz in der Architektur für dekorative Zwecke. Zum Anwendungsbereich von 1.4006 gehören ferner der Maschinenbau und die Chemie, allen voran die petrochemische Industrie bzw. Erdölindustrie.
Lieferumfang
Eigenschaften
Dichte | 7,7 kg/dm³ |
Schmieden | 1100-800 °C |
Weichglühen | 745-825 °C, 2-6 Stunden; Ofen, Luft |
Glühhärte HB | |
Spannungsarmglühen | |
Vorwärmen zum Härten | |
Härte | 950-1000 °C, Öl, Luft |
Anlassen | 780-680 °C, Luft |
Rm min | Vergütet 650 MPa |
Rp 0,2 min | Vergütet 450 MPa |
Dehnung min | Geglüht 20 %, vergütet 15 % |
Rm max | Geglüht 730 MPa, vergütet 850 MPa |
Rm 0,2 max | |
Dehnung max |
Beschreibung
Nichtrostender, martensitischer, ferromagnetischer Edelstahl und Chromstahl |
Verwendung und Eigenschaften
1.4006 ist ein martensitischer Edelstahl, der gute mechanische Eigenschaften aufweist und ferromagnetisch ist. In milden Medien ohne Gehalt an Chlorid liegt eine gute Korrosionsbeständigkeit vor. Durch das Glätten und Polieren der Oberfläche lässt sich die Korrosionsbeständigkeit von 1.4006 steigern. 1.4006 zeichnet sich durch eine hervorragende Schweißbarkeit mittels gängiger Schweißverfahren sowie eine gute Spanbarkeit auf. Von der Kaltumformung wird üblicherweise abgeraten. Der Anwendungsbereich von 1.4006 umfasst den Wasserbau, Maschinenbau und Küchenbau. Darüber hinaus ist 1.4006 in der Pumpenindustrie, Erdölindustrie, Lebensmittelindustrie, Architektur, Umwelttechnik und Energietechnik vertreten. |
Werkstoffnormen
Werkstoff | 1.4006 |
Alloy | |
EN | |
AISI | 410 |
BS | 410S21 |
NACE | |
Vd-TÜV | |
Norm | |
DIN | X12Cr13 |
AMS | |
UNS | S41000 |
ASTM | |
SAE | |
ELI |
Chemische Analyse
Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Eigenschaften
ELEMENTE | C |
MIN | 0,08 |
MAX | 0,15 |
/
Si | Mn | P |
/ | / | / |
1,00 | 1,50 | 0,040 |
/
S | Cr | Ni |
/ | 11,5 | / |
0,015 | 13,5 | 0,75 |
/
Mo | Nb | N |
/ | / | / |
/ | / | / |