GEORG GRIMM EDELSTAHLHANDEL

Werkstoffdatenblatt 1.4923

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

Download des Datenblattes als PDF

1.4923: Hochwarmfester Chrom-Stahl bis zu Einsatztemperaturen von max. 580°C

Der Werkstoff 1.4923 bzw. X22CrMoV12-1 ist ein nichtrostender, hochwarmfester Chrom-Stahl mit einer maximal zu erreichenden Härte von 590 HV. Er verfügt über einen Molybdän- und Vanadium-Zusatz und kann bis zu einer Temperatur von 580°C eingesetzt werden. Aufgrund des relativ geringen Chrom-Gehalts von 11,0 bis max. 12,5 % und des daraus resultierenden PREN-Wertes von 16,0 – 18,0 ist die Korrosionsbeständigkeit des 1.4923 als eher gering bis mittelmäßig zu bezeichnen. Deshalb sollte er nicht mit Meerwasser, Seeluft oder Kochsalz bzw. Natriumchlorid (NaCl) in Kontakt treten, um Lochkorrosion zu vermeiden. In chlorfreiem Süßwasser in ländlicher bzw. städtischer Atmosphäre ist die Korrosionsbeständigkeit hingegen als befriedigend zu bewerten. Zudem ist 1.4923 beständig gegen Wasserdampf, wobei sich die Korrosionsbeständigkeit durch nachträgliches Polieren oder Schleifen der Oberfläche zusätzlich erhöhen lässt. Gemäß der Richtanalyse enthält der nichtrostende Stahl max. 0,24 % Kohlenstoff, max. 12,5 % Chrom, max. 0,9 % Mangan, max. 0,025 % Phosphor, max. 0,015 % Schwefel, max. 0,5% Silicium, max. 1,2 % Molybdän sowie max. 0,35% Vanadium und max. 0,8% Nickel.

Zum Lieferumfang der Georg Grimm Edelstahlgroßhandlung GmbH in dem Werkstoff 1.4923 zählen gesägte Sondermaße, Stabstahl (rund, flach, vierkant, sechskant) sowie Brennzuschnitte. Ferner sind auch geschweißte und nahtlose Rohre samt Rohrzubehör erhältlich.

1.4923: Optimale mechanische Eigenschaften im vergüteten Zustand

Der martensitische 1.4923 verfügt im vergüteten Zustand über gute mechanische Eigenschaften.

Zu beachten ist, dass dieser Stahl in zwei verschiedenen Festigkeitsstufen verfügbar ist: Die Festigkeitsstufe QT1 verfügt über eine Zugfestigkeit von 800 bis 950 N/mm2, sowie über eine Streckgrenze von mind. 600 N/mm2. 1.4923 darf nur im wärmebehandelten Zustand und Festigkeitsstufe QT1 nach der Druckgeräte-Richtlinie 97/23 EG in Druckgeräten verbaut werden. Eine Streckgrenze von mind. 700 N/mm2 und eine Zugfestigkeit von 900 bis 1.050 N/mm2 zeichnen die zweite Festigkeitsstufe QT2 aus.

Gehärtet wird dieser Stahl durch ein Halten der Temperatur in einem Bereich zwischen 1.020°C und 1.070 °C. Das Abschrecken – also die schnelle Abkühlung des Werkstücks – erfolgt anschließend an der Luft, im Öl-Bad oder in einer wässrigen Polymerlösung. Die an das Härten folgende Anlasstemperatur steht in Abhängigkeit zu der angestrebten Festigkeit. Gehärteter Stahl wird umso weicher, je höher man ihn anlässt. Zu beachten ist hierbei, dass das Anlassen so schnell wie möglich nach dem Härtevorgang durchzuführen ist, um die Bildung von Rissen zu vermeiden. Zu empfehlen ist eine Anlassbehandlung in einem Temperaturbereich zwischen 640°C – 740°C mit einer anschließenden Abkühlung an der Luft.

Zum Schweißen ist die Qualität 1.4923 nur bedingt und unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen geeignet. So ist das Werkstück unbedingt auf 400°C bis 450°C vorzuwärmen und auf die Einhaltung einer Zwischenlagentemperatur von 400°C bis 500° C zu achten. Unmittelbar im Anschluss an das Schweißen kann das Material ohne weiteres weichgeglüht oder vergütet werden. Es empfiehlt sich, die Schweißverbindung vor einer Anlassbehandlung langsam auf eine Temperatur zwischen 100°C und 150°C – und damit unter den Martensitpunkt – abzukühlen. Eine Abkühlung des Werkstücks auf Raumtemperatur ist hingegen zu vermeiden, um die Gefahr der Rissbildung zu minimieren.

Geschmiedet wird die Güte 1.4923 in einem Temperaturbereich zwischen 1.180°C und 950°C. Zuvor ist das Werkstück langsam auf 850°C und dann schneller auf 1.150°C bis 1.180°C zu erwärmen. Danach hat eine langsame Abkühlung in trockenen Aschen oder ähnlichen Medien, die eine langsame Abkühlung gewährleisten, zu erfolgen. Im Anschluss hieran hat eine – wie oben dargestellte – Wärmebehandlung zu erfolgen.

Zum Zerspanen ist dieser hochwarmfeste Edelstahl grundsätzlich gut geeignet, wobei die Bearbeitbarkeit des Materials unmittelbar von dessen Härte und Festigkeit abhängt. Des Weiteren eignet sich die Güte 1.4923 bedingt für das Kaltstauchen und für die Kaltumformung.

1.4923 ist magnetisierbar.

1.4923: Hochwarmfester Werkstoff für Bauteile im Turbinenbau, in der Reaktortechnik sowie in der Luft- und Raumfahrt

Der hochwarmfeste Edelstahl 1.4923 hat sich als Werkstoff für solche Bauteile etabliert, die im Turbinenbau, in der Reaktortechnik sowie in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommen. Ebenso wird dieser Werkstoff bevorzugt im Druck- und Dampfkesselbau eingesetzt. Aus ihm werden zudem häufig Schrauben hergestellt, da dieser Werkstoff auch in dünnen Durchmessern gut lieferbar ist.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Lieferumfang

Eigenschaften

Dichte7,7 kg/dm³
Schmieden
Weichglühen750 – 780°C
Glühhärte HB
Spannungsarmglühen
Vorwärmen zum Härten
Härte
Anlassen
Rm minQT1 800 N/mm², QT2 900 N/mm²
Rp 0,2 minQT1 600 N/mm², QT2 700 N/mm²
Dehnung minQT1 14%, QT2 11%
Rm maxQT1 950 N/mm², QT2 1.050 N/mm²
Rm 0,2 max
Dehnung max
Alle Angaben ohne Gewähr

Beschreibung

Hochwarmfester Edelstahl

Verwendung und Eigenschaften

Bei 1.4923 handelt es sich um einen hochwarmfesten Edelstahl, der bis zu einer maximalen Temperatur von ca. 580°C eingesetzt werden kann. Zusätzlich zu seinen guten mechanischen Eigenschaften weist 1.4923 eine gute Schweißeignung und Schmiedbarkeit auf. Verwendet wird 1.4923 insbesondere für Bauteile in der Reaktortechnik und chemische Industrie. 1.4923 eignet sich ferner für Turbinen sowie den Dampfkesselbau und Rohrleitungsbau.

Werkstoffnormen

Werkstoff1.4923
Alloy
ENX21CrMoNiV12-1
AISI
BS
NACE
Vd-TÜV
NormX22CrMoV12
DINX22CrMoV12
AMS
UNS
ASTM
SAE
ELI
Alle Angaben ohne Gewähr

Chemische Analyse

Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Eigenschaften

ELEMENTEC
MIN0,18
MAX0,24
Alle Angaben ohne Gewähr

/

CrMnP
11,00,4/
12,50,90,025

/

SSiNi
//0,3
0,0150,500,8

/

AiMoV
/0,80,25
/1,20,35