GEORG GRIMM EDELSTAHLHANDEL

Werkstoffdatenblatt 1.2550

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

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1.2550: Sehr hohe Zähigkeit für herausragende Schnitthaltigkeit und Maßhaltigkeit

Der Werkstoff 1.2550 bzw. 60WCrV7 oder auch 60WCrV8 zeichnet sich gemäß der Richtanalyse durch einen Chrom-Gehalt von 0,9 bis 1,2 % sowie einen Wolfram-Zusatz von 1,7 bis 2,2 % aus. Aufgrund dessen weist dieser Werkstoff eine hervorragende Schnitthaltigkeit und Maßhaltigkeit auf. Darüber hinaus kennzeichnet den Wolfram-legierten Stahl eine sehr hohe Zähigkeit wie auch eine gute Verschleißfestigkeit. Der schlagzähe Werkzeugstahl verfügt ferner über ein hohes Maß an Dauerfestigkeit. Infolgedessen beweist sich 1.2550 als verlässlicher Partner für Werkzeuge, die sehr hohen Beanspruchungen standhalten müssen. Hinsichtlich der Bearbeitung spricht für 1.2550 weiterhin seine gute Zerspanbarkeit.

Typischerweise wird der Kaltarbeitsstahl bei 1.050 bis 850 °C geschmiedet und anschließend mit Asche oder Sterchamol abgekühlt. Während des Glühprozesses wird der Werkzeugstahl für 2 bis 4 Stunden im Ofen entweder bei 750 bis 780 °C weichgeglüht oder alternativ bei 650 °C spannungsarmgeglüht. Das Spannungsarmglühen bietet sich bei ausgiebiger Zerspanung und komplexen Werkstücken an, um Spannung abzubauen. In beiden Fällen ist auf eine langsame Abkühlung zu achten. Maximal lässt sich durch das Glühen eine Härte von 230 HB erzielen.

1.2550: Ölhärter mit guter Härteannahme

Im Rahmen der Wärmebehandlung zeichnet sich die Güte 1.2550 durch eine hohe Härteannahme aus. Zu Beginn wird der legierte Kaltarbeitsstahl auf 450 bis 650 °C vorgewärmt. Im Anschluss ist ein Härten bei 880 bis 910 °C möglich. Als Abschreckmedien ist bei Durchmessern bis ca. 40 mm zu einem Warmbad von 230 bis 250 °C oder auch Öl zu raten.  Nach dem Abschrecken verfügt der Wolfram-legierte Stahl dann über eine Härte von ca. 60 HRC. Anschließend kann der Kaltarbeitsstahl 1.2550 bei 180 bis 300 °C an der Luft angelassen werden, wodurch sich überflüssige Spannungen innerhalb des Werkstücks abbauen lassen. Darüber hinaus kann hierdurch eine bestmögliche Annäherung an die gewünschte Härte erreicht werden. Als Anlassdauer sollte je 25 mm Stärke mindestens eine Stunde gerechnet werden. Insgesamt sollten für das Anlassen allerdings nicht weniger als zwei Stunden angesetzt werden. Durch ein zusätzliches zweites Anlassen lässt sich die Zähigkeit des Werkzeugstahls noch weiter steigern.

1.2550: Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit für Schneidwerkzeug und Stempel

Als Chrom-Stahl mit Wolfram-Zusatz bietet 1.2550 ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich der Maßhaltigkeit und Verschleißfestigkeit, sodass die Güte insbesondere als Schnittstahl Verwendung findet. Zum Leistungsspektrum dieses maßgenauen Werkzeugstahls zählen sowohl Abgratschnitte als auch Spaltschnitte. Vorwiegend werden aus dem schneidhaltigen 1.2550 Scherenmesser wie z. B. Kaltscherenmesser gefertigt, die hohen Anforderungen genügen müssen und selbst dicke Bleche bis zu einer Stärke von ca. 12 mm verlässlich schneiden. Zudem werden aus diesem zähen Kaltarbeitsstahl viele weitere Schneidwerkzeuge, wie z.B.  Fräsmesser und Hackmesser, produziert. Neben Holzhackmessern wird 1.2550 für eine Vielzahl an weiteren Holzbearbeitungswerkzeugen und Holzbearbeitungsmaschinen verwendet, die hohe Beanspruchungen aushalten müssen, wie z. B. Schälmesser für Furniere oder Messer in Hobelmaschinen und Holzerkleinerungsmaschinen. Als weiteres Hauptanwendungsgebiet sind hochbeanspruchte Stempel zu nennen, beispielsweise Tablettierstempel, Schnittstempel, Kopfstempel für die Herstellung von Schrauben und Nieten, Markierstempel, Nietstempel und vor allem Lochstempel, z. B. Stempel zum Kaltlochen von Blechen und Schienen.

1.2550: Wolfram-legierter Kaltarbeitsstahl mit vielfältigem Einsatzgebiet

Durch den Zusatz von Wolfram ist die Güte 1.2550 des Weiteren ein verlässlicher Partner bei der Fertigung von Werkzeugen, die selbst höchsten Ansprüchen genügen müssen. Zum umfangreichen Anwendungsbereich der Qualität 1.2550 zählen somit auch Auswerfer samt der entsprechenden Auswerferhülsen und artverwandte Werkzeuge, die aus NE-Legierungen gefertigt werden. Ebenso werden aus dem verschleißfesten Kaltarbeitsstahl Prägewerkzeuge wie z. B. Prägestanzen produziert.

Bei der Herstellung von Senkwerkzeug, Umformwerkzeug, Fließpresswerkzeug, Einsteckwerkzeug und Gravierwerkzeug, das höchsten Anforderungen standhalten soll, stellt sich der maßbeständige und schlagzähe 1.2550 gleichermaßen unter Beweis. Meißel, wie z. B. Handmeißel oder Pressluftmeißel, werden ebenfalls unter Verwendung des legierten Kaltarbeitsstahls produziert. Abgerundet wird das Leistungsspektrum der Güte 1.2550 durch eine Vielzahl an Werkzeugen wie z. B. Döpper, Körner, Durchschläge und Spiralbohrer.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Lieferumfang

Eigenschaften

Dichte
Schmieden1050-800°C
Weichglühen750-780°C      2 – 4 Std. / Ofen

Glühhärte HB Max.230 HB

Spannungsarmglühen 650°C  2-4 Std. / Ofen

Vorwärmen zum Härten450-650°C

Härte880-910°C Warmbad v.230-250 °C

Anlassen180-300°C / Luft bzw. n. Anlassschaubild

Rm min
Rp 0,2 min
Dehnung min
Rm max
Rm 0,2 max
Dehnung max
Alle Angaben ohne Gewähr

Beschreibung

Kaltarbeitsstahl

Verwendung und Eigenschaften

1.2550 ist ein schlagzäher Ölhärter mit sehr guter Zähigkeit bei hoher Härteannahme. 1.2550 eignet sich für Schneidwerkzeuge für Scherenmesser, Holzhackmesser, Pressluftmeißel, Prägewerkzeuge, Kaltscherenmesser und Auswerfer. Schnittwerkzeuge zum Verarbeiten dicker Bleche sowie Döpper, Nietstemmer, Meißel und ähnliche Werkzeuge zählen zum Einsatzgebiet von 1.2550.
Drucklufthämmer, Messer in Holzzerkleinerungsmaschinen und Hobelmaschinen.

Werkstoffnormen

Werkstoff1.2550
Alloy
EN 60WCrV7
AISI
BS
NACE
Vd-TÜV
Norm60WCrV7
DIN60WCrV7
AMS
UNS
ASTM
SAE
ELI
Alle Angaben ohne Gewähr

Chemische Analyse

Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Eigenschaften

ELEMENTEC
MIN0,55
MAX0,45
Alle Angaben ohne Gewähr

/

CrMnP
0,900,15/
1,200,45<0,030

/

SSiV
/0,500,10
<0,0300,700,20

/

NTiCu
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