GEORG GRIMM EDELSTAHLHANDEL

Werkstoffdatenblatt 1.2316

Die in diesem Werkstoffdatenblatt aufgeführten Informationen über Beschaffenheit oder Verwendbarkeit von Materialien und Erzeugnissen stellen keine Eigenschaftszusicherung dar, sondern dienen ausschließlich der Beschreibung. Für die Ergebnisse bei der Anwendung und Verarbeitung der Produkte wird keine Gewähr übernommen.

Download des Datenblattes als PDF

1.2316: Kunststoff-Formenstahl mit guter Korrosionsbeständigkeit und Polierbarkeit

Der Werkstoff 1.2316 bzw. X38CrMo16 oder auch X36CrMo17 zeichnet sich gemäß der Richtanalyse durch einen Chrom-Gehalt von 15,0 bis 17,0 % sowie einen Molybdän-Zusatz von 1,0 bis 1,3 % aus. Aufgrund dessen handelt es sich bei dem Chrom-Stahl 1.2316 um einen korrosionsbeständigen Stahl, der sich des Weiteren durch seine gute Warmfestigkeit, Zähigkeit und Verschleißfestigkeit auszeichnet. Infolgedessen beweist sich 1.2316 als verlässlicher Partner für Werkzeuge, die bei der Verarbeitung chemisch aggressiver bzw. korrodierend wirkender Kunststoffe, wie z.B. PVC, eingesetzt werden.

Hinsichtlich der Bearbeitung spricht für 1.2316 seine gute Polierbarkeit. Typischerweise wird dieser Kunststoff-Formenstahl im vergüteten Zustand geliefert (750 – 950 N/mm2) und im Anlieferzustand verwendet. Eine Wärmebehandlung ist möglich, aber nicht üblich. Während des Glühprozesses wird 1.2316 für 2 bis 4 Stunden im Ofen entweder bei 760 bis 800 °C weichgeglüht oder alternativ bei weichgeglühter Struktur 600 bis 650 °C mind. 4 Stunden spannungsarmgeglüht. Das Spannungsarmglühen bietet sich bei ausgiebiger Zerspanung und komplexen Werkstücken an, um Spannung abzubauen. In beiden Fällen sollte auf eine langsame Abkühlung im Ofen geachtet werden. Maximal lässt sich durch das Glühen eine Härte von 230 HB erzielen.

1.2316: Ölhärter mit guter Härteannahme

Die Güte 1.2316 ist bei 1.020 bis 1.050 °C härtbar. Zu Beginn wird der Werkstoff auf ca. 400 °C angewärmt. Pro Millimeter Dicke ist während des Anwärmens zeitlich ca. ½ Min. einzuplanen. Im Anschluss folgen zwei Vorwärmstufen: Die Erste bei ca. 650°C, die Zweite bei ca. 850°C. Auch hier sollte pro Millimeter Dicke jeweils ½ Minute eingeplant werden. Sodann ist die Austenitisiertemperataur von 1.020 bis 1.050 °C erreicht.

Die Abkühlung ist sowohl in Öl, Luft oder Druckgas (N2) möglich. Ebenfalls möglich ist eine gestufte Abschreckung des Werkstoffs 1.2316 bei 500 bis 550°C. Nach dem Abschrecken verfügt der Formen-Stahl 1.2316 dann über eine Arbeitshärte von max. 48 HRC. Im Anschluss an eine darauf folgende Ausgleichsbehandlung von 1 Stunde/ 100 Millimeter Dicke kann der Stahl bei 180 bis 200 °C an der Luft angelassen werden, wodurch sich überflüssige Spannungen innerhalb des Werkstücks abbauen lassen. Darüber hinaus kann hierdurch eine bestmögliche Annäherung an die gewünschte Härte erreicht werden. Als Anlassdauer sollte je 20 mm Stärke mindestens eine Stunde gerechnet werden. Insgesamt sollten für das Anlassen allerdings nicht weniger als zwei Stunden angesetzt werden.

1.2316: Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit für Schneidwerkzeug und Stempel

Als Chrom-Stahl mit Molybdän-Zusatz bietet 1.2316 ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich der Maßhaltigkeit und Verschleißfestigkeit, sodass die Güte insbesondere als Schnittstahl Verwendung findet. Aufgrund der guten Korrosionsbeständigkeit des Formen-Stahls 1.2316 erweist sich dieser als verlässliches Medium für die Herstellung von Werkzeugen, die bei der Verarbeitung chemisch aggressiver bzw. korrodierend wirkender Kunststoffe, wie z.B. angreifenden u. säureabscheidenden Thermoplasten, PVC-Aminoplasten sowie halogenhaltigen Flammschutzadditiven, eingesetzt werden. Zum Einsatzspektrum dieser Güte zählen u.a. der Maschinenbau und Schiffsmaschinenbau, der Apparatebau und die Lebensmittelindustrie. Vorwiegend werden aus dem korrosionsbeständigen Werkzeugstahl Einsätze für Kunststoffspritzformen, Pressformen, Fittingwerkzeuge, Wellen, Spindeln, Bolzen, Extrusionswerkzeuge, Schnecken, Rückstromsperren sowie Extruder -u. Spritzgusszylinder gefertigt, die hohen Anforderungen genügen müssen. Zudem werden aus diesem verschleißfesten Material viele weitere Werkzeuge wie z.B. Kolben, Ventile, Dampfventile, Wasserventile, Holländermesser und chirurgische Instrumente gefertigt. Neben der Fertigung von Armaturenteilen wird 1.2316 des Weiteren für den Pumpenbau, die Herstellung von Pumpenstangen sowie den Verdichterbau und die Produktion von Kompressorenteilen verwendet.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter von Georg Grimm Edelstahlhandlung.

Lieferumfang

Eigenschaften

Dichte
Schmieden
Weichglühen760°C – 800°C
Glühhärte HBmax. 230 HB
Spannungsarmglühen600 °C – 650°C mind. 4 Std. bei weichgeglühter Struktur
Vorwärmen zum Härten450-650°C
Härte1.020 °C – 1.050 °C
Anlassen
Rm min
Rp 0,2 min
Dehnung min
Rm max
Rm 0,2 max
Dehnung max
Alle Angaben ohne Gewähr

Beschreibung

vergüteter nichtrostender Kunststoff-Formenstahl

Verwendung und Eigenschaften

1.2316 wird eingesetzt für Formen zur Verarbeitung von korrodierend wirkenden Kunststoffen. Die Korrosionsbeständigkeit von 1.2316 ist gegenüber 1.2083 erhöht. Der Werkstoff bietet eine gute Polierbarkeit. Üblicherweise wird 1.2316 mit einer Einbauhärte von ca. 300 HB vergütet geliefert. 1.2316 sollte nicht mehr wärmebehandelt werden.

Werkstoffnormen

Werkstoff1.2316
Alloy
ENX38CrMo16
AISI
BS
NACE
Vd-TÜV
NormX38CrMo16
DINX38CrMo16
AMS
UNS
ASTM
SAE
ELI
Alle Angaben ohne Gewähr

Chemische Analyse

Die chemische Analyse gibt die prozentuale Zusammensetzung der jeweiligen Legierungselemente wieder. Sie variiert von Werkstoff zu Werkstoff und nimmt durch die aufeinander abgestimmte Zugabe von chemischen Elementen Einfluss auf das Verhalten und die Eigenschaften des Materials. Sollten ggf. spezielle Fragen entstehen, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

Eigenschaften

ELEMENTEC
MIN0,33
MAX0,4,
Alle Angaben ohne Gewähr

/

CrMnP
15,0ca. 1,00,30
17,0//

/

SSiNi
/ca. 1,0ca. 1,0
///

/

MoTiCu
1,0 – 1,30//
///